Einkaufszentrum EKO in Oberwart droht das AUS

Einkaufszentrum EKO in Oberwart droht das AUS
Die Sanierung des unrentablen Einkaufszentrums steht unter keinem guten Stern.

Schwache Kundenfrequenz, schlechte Bausubstanz, unzufriedene Mieter und 40 Prozent leer stehende Geschäfte – die Tage des Oberwarter Einkaufszentrums EKO sind gezählt. Die Betreiberin, die Immocommerz Liegenschaftsverwertungs GmbH & Co KG, hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt und will ihren Gläubigern eine 30-Prozent Quote zahlen. Die Immocommerz gehört laut Firmencompass einer Investoren-Gruppe u.a. um den Beteiligungsexperten Erhard Grossnigg (grosso holding), die Czerwenka Privatstiftung (Stifter war der im Jahr 2000 verstorbene Sänger Oskar Czerwenka) und Manfred Kunze (Maku Consulting).

2005 kaufte die Gruppe das EKO, damals war es voll vermietet. Den Investoren gehört aber nur das Gebäude. Denn: Das Einkaufszentrum steht auf einem Grundstück im Zentrum der Stadt, das der Evangelischen Pfarrgemeinde Oberwart gehört.

Niedergang programmiert

„Im Jahr 2009 hat das größte Einkaufszentrum im Burgenland, das EO Einkaufszentrum Oberwart, in unmittelbarer Nähe eröffnet“, heißt es im Sanierungsantrag. „Dadurch kam es zur Abwanderung von Mietern und Kunden, vor allem der ungarischen Kunden.“ Die Einnahmen sanken. Sowohl mit der finanzierenden Bank, der Bank Burgenland, und der reformierten Kirche wurden Nachlässe verhandelt. Letztlich konnte laut Insolvenzantrag keine tragfähige Lösung erzielt werden.

Die Schulden werden laut Gläubigerschutzverband Creditreform mit 3,1 Millionen Euro beziffert. Das Einkaufszentrum ist an die Bank Burgenland verpfändet. Aufgrund der Unrentabilität hat das EKO angeblich nur einen Ertragswert von 500.000 Euro, weitere 250.000 Euro müssen davon aber für notwendige Renovierungen abgezogen werden.

Immocommerz-Geschäftsführer Walter Karger, früher lange Jahre Geschäftsführer beim Autoersatzteil-Händler Forstinger, wollte in das EKO wieder flott machen und sogar ein Hotel integrieren, weil in Oberwart Bedarf dafür sei. Diese Pläne wurden aber später wieder aufs Eis gelegt.

Jetzt startet Karger einen neuen Rettungsversuch und will mit Bank und Kirche nochmals verhandeln. Im Insolvenzantrag heißt es dazu: „Die Reorganisationsmaßnahmen können nur darin liegen, sowohl mit der finanzierenden Bank als auch mit der Vermieterin im Laufe des Verfahrens doch noch eine Lösung zu erzielen.“ Ansonsten muss das Einkaufszentrum EKO die Rollbalken endgültig runterlassen.

Kein Zusammenhang mit Einkaufszentrum EO

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des innerstädtischen Einkaufszentrums EKO führen mittlerweile auch zu vielen Anfragen an den örtlichen Mitbewerber EO Einkaufszentrum Oberwart, der mit EKO aber nichts zu tun.
Alexandra Wieseneder, Center-Managerin des erfolgreichen EO Einkaufszentrum Oberwart, legt Wert auf die Feststellung, dass das 2009 eröffnete EO erfolgreich wirtschaftet und in keinem Zusammenhang mit dem insolventen Mitbewerber EKO steht.

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