Bruchgold-Käufer "Goldbuyers Austria" pleite

Der Goldpreis-Verfall trieb "Goldbuyers" in die Pleite (Symbolbild).
41 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

Das Geschäftskonzept der australisch-maltesischen GoldBuyers-Gruppe (800 Standorte in 36 Ländern) war lange Zeit so einfach wie lukrativ: In kleinen Kiosken in Einkaufszentren wird von Privatpersonen Bruchgold günstig aufgekauft. Die Differenz des Ankaufspreises zum Goldkurs warf satte Gewinne ab. Von den USA und Australien wurde das GoldBuyers-Konzept im Jahr 2010 nach Europa gebracht, im Jahr 2012 wurde Firma GoldBuyers Austria GmbH mit Sitz in Wien-Simmering gegründet. Doch der Goldkurs sackte ab, GoldBuyers bekam ordentliche Probleme. Die Filialen in der Schweiz und in den Benelux-Staaten sind bereits pleite, die Geschäfte in Polen wurden geschlossen. Nun hat es auch GoldBuyers in Österreich erwischt.

Laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform hat die GoldBuyers Austria GmbH am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Verfahren wurde mittlerweile eröffnet. "Das Unternehmen betreibt neun Kioske in Einkaufszentren in Wien, Haid, Amstetten, Tulln, Wels, Gmunden und Kapfenberg, bei denen Kunden Bruchgold abgeben und verkaufen können", weiß Weinhofer. "Die Insolvenzursachen liegen im Preisverfall bei Gold im Jahr 2013 und im zunehmenden Wettbewerb." 44 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen, die Schulden werden mit 116.000 Euro beziffert. Den Gläubigern werden 20 Prozent Quote geboten werden. Zum Insolvenzverwalter wurde der Wiener Rechtsanwalt Karl Engelhart bestellt.

Weitere Ursachen

Im Insolvenzantrag wird auch behauptet, dass die Kundenfrequenz in den österreichischen Einkaufszentren zurückgegangen ist und dass dieser Rückgang auf die GoldBuyers-Kioske durchgeschlagen habe. "Um die eigenen Fixkosten abdecken zu können, musste GoldBuyers Austria vom Ankaufspreis rund ein Drittel des tatsächlichen Goldwertes abziehen", heißt es weiter. "Das bedingte, dass die Kunden mit den Konditionen unzufrieden waren. Durch negative Berichterstattung wurde der Ruf von GoldBuyers Austria beeinträchtigt." Nachsatz: "Insbesondere an schlechter frequentierten Standorten sind in der Folge massive Verluste angefallen, die sämtliche finanzielle Rücklagen der Gesellschaft aufgezehrt haben."

Zugleich soll ein Prokurist abgesprungen sein und "sich einem Konkurrenzunternehmen gewidmet haben". Dabei soll er auch "besonders gut ausgebildete Mitarbeiter abgeworben haben". Unter dem Strich machte GoldBuyers im Vorjahr 167.000 Euro Verlust.

Die Eigentümer

GoldBuyers Austria gehört mehrheitlich der Bates Limited mit Sitz auf Malta gehört, hinter der 20 Personen und Unternehmen aus Australien stehen. Weitere Gesellschafter sind die Schweizer Golden Venture AG mit Sitz in Zug, und die schwedische Depeche AB und die niederländische MHW Group BV.

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