Insolvenz: Bei Prügger Bau wackeln 86 Jobs

Insolvenz: Bei Prügger Bau wackeln 86 Jobs
Betrieb hat 6,2 Mio. Euro Schulden, Sanierungsverfahren beantragt.

Die steirische Prügger Bau GesmbH mit Sitz in Frohnleiten hat am Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Das bestätigten Franz Blantz vom Gläubigerschutzverband AKV und Georg Ebner vom KSV1870 dem KURIER. Den Gläubigern soll eine Quote in Höhe von 30 Prozent angeboten und der Betrieb fortgeführt werden. 86 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

Insolvenzursache

„Im Zuge eines Führungswechsels Anfang 2012 sei es jedoch nicht zu einer Änderung der innerbetrieblichen Verwaltungsorganisation gekommen“, weiß AKV-Experte Franz Blantz. Der Umsatz stieg zwar, aber die notwendigen „interne Kontrolleinrichtungen fehlten“. Die Verwaltung konnte aber die betrieblichen Erfordernisse nicht mehr abdecken. Ob Bauvorhaben Verluste oder Gewinne erwirtschafteten, konnte „immer erst nach der endgültigen Abrechnung des jeweiligen Bauvorhabens errechnet werden“, heißt es im Insolvenzantrag. In den vergangenen zwei Jahren kam es vor allem bei Großaufträgen zu „fehlenden Deckungsbeiträgen“, aber auch „zu erheblichen Zahlungsausfällen, die zu massiven finanziellen Schwierigkeiten führten“. Infolge habe die Bauarbeiter- Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen schoss nun einen Eigenantrag nach.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit 6,21 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 2,95 Millionen Euro auf Banken, 1,66 Millionen Euro auf Lieferanten; bei der Finanz steht die Baufirma mit 638.000 Euro, bei der BUAK mit 366.000 Euro und bei der Gebietskrankenkasse mit fast 287.000 Euro in der Kreide.

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit 4,12 Millionen Euro beziffert, davon entfallen rund 1,7 Millionen Euro „Halbfertig-Arbeiten“ und 1,6 Millionen Euro auf offene Forderungen gegenüber Kunden. Ob die Aktiva mit Pfandrechten belastet sind, ist dem Insolvenzantrag nicht zu entnehmen.

Die Zukunft

Alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung des Unternehmens sollen bereits in die Wege geleitet worden sein. „Es ist ein Stammkundenstock vorhanden und daher ist für die Zukunft von einer guten Auslastung des Betriebes auszugehen“, heißt es im Antrag weiter. Man konnte neue Aufträge lukrieren, mit denen die Gläubigerquote und die Verfahrenskosten finanziert werden sollen. „Von riskanten Großaufträgen“ will Prügger Bau künftig die Finger lassen. Im Zuge des Sanierungsverfahrens soll auch die Verwaltung und das interne Controlling personell verstärkt und die Leistungsabrechnung auf eine monatliche Basis umgestellt werden.

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