Infrarot-Kabinen: Domo Sanifer ist pleite

Zuletzt war das Unternehmen als Fiat-Werkstätte tätig
Oberösterreichische Firma hat 4,38 Millionen Euro Schulden und soll geschlossen werden.

Die Firma Domo Sanifer Koller & Reisinger Produktion-Handel GmbH mit Sitz in Redlham hat am Landesgericht Wels einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Das bestätigen Gerhard Weinhofer vom den Gläubigerschutzverbänden Creditreform und Petra Wögerbauer vom KSV1870 dem KURIER. Das Unternehmen wurde erst 1992 gegründet und beschäftigt sich mit Küchen- und Gebäudetechnik, sowie mit Sauna- und Infrarotkabinen und mit Bauelementen wie Fenster und Zargen. 44 Mitarbeiter und 330 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen.

Massiver Umsatzeinbruch

Das Geschäftsjahr 2011/12 (Stichtag: 31. Jänner) verlief laut Firmenangaben positiv. Im Folgejahr wurden bereits aufgrund eines erheblichen Umsatzrückganges 490.000 Euro Verlust geschrieben. Im Laufe des Geschäftsjahres 2014/15 sollen die Gesellschafter zur Stärkung des Eigenkapitals 300.000 Euro eingeschossen haben.

"Die Geschäftsführung und die Gesellschafter gingen davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage, insbesondere im Wellness-Bereich, im Laufe des Geschäftsjahres 2014/15 erholen würde", heißt es im Antrag. "Die umsatzstärkste Zeit ist von September bis Jänner." Nachsatz: "Leider haben sich die Erwartungen aufgrund eines nicht vorhersehbaren Umsatzrückganges bei Infrarot- und Saunakabinen und aufgrund eines Preisverfalles im Bereich Küchentechnik nicht erfüllt." Der Versuch, Kooperationen einzugehen, ging nicht auf. Letztlich hat aufgrund des zu erwartenden negativen Eigenkapitals die Hausbank die Konten gesperrt.

Unternehmen wird geschlossen

Eine positive Fortbestehungsprognose besteht nicht, mit einer Schließung des Unternehmens ist das Management "ausdrücklich einverstanden". Die Domo Wellness-Kabinen werden laut Firmenangaben im rumänischen Gheorgheni von der Tochterfirma Domo Wellness Romania Srl in eigener Produktion hergestellt. "Darüber hinaus werden für den rumänischen Markt und die boomende Bauindustrie Fenster, Türen, Konstruktionshölzer gefertigt", heißt es auf der Homepage. In Rumänien werden 70 Mitarbeiter beschäftigt. Auch über die Tochter soll am Ende des Tages ein Insolvenzverfahren eröffnet werden.

Das Vermögen

Die Aktiva haben einen Buchwert in Höhe von 4,6 Millionen Euro, aber im Fall der Liquidation des Betriebes bleiben bloß 723.000 Euro. Denn: Die offenen Forderungen sind an die Hausbank zediert, 800.000 Euro entfallen auf Eigentumsvorbehalte.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit 4,38 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 2,8 Millionen Euro auf Banken, 950.000 Euro auf Lieferanten sowie 450.000 Euro auf Finanz und die Gemeinde. Rund 800.000 Euro schuldet das Unternehmen seinen 44 Mitarbeitern.

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