Inflation im Mai auf 3,3 Prozent gesunken

Inflation im Mai auf 3,3 Prozent gesunken
Noch im April lag sie bei 3,5 Prozent. Preise in der Gastronomie erneut deutlich gestiegen

Die Inflation in Österreich hat sich im Frühjahr weiter abgeschwächt und liegt im Mai laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria bei 3,3 Prozent. Im April betrug die Teuerungsrate noch 3,5 Prozent und war somit erstmals seit Oktober 2021 unter die Vier-Prozent-Marke gefallen.

"Vor allem die Verbraucherpreise für Wohnen einschließlich Energie treiben die Inflation derzeit weniger stark an als in den vergangenen Monaten", erläutert Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

"Auch die Preissteigerungen bei Lebensmitteln liegen weiterhin etwas unter dem Durchschnitt, während die Preisanstiege in der Gastronomie deutlich darüber liegen." Die Teuerung in Österreich würde sich laut Thomas langsam dem EZB-Ziel nähern. 

Der nach europäischem Standard ermittelte harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag gegenüber dem Vorjahresmonat ebenfalls bei 3,3 Prozent. Nach der vorläufigen Schnellschätzung entspricht dies einem Anstieg um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. 

Geringere Inflationsrate als Spanien

"Damit hat Österreich mittlerweile eine geringere Inflationsrate als Spanien. Dort ist der HVPI im Mai auf 3,8 Prozent gestiegen", sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) in einer Stellungnahme. "Expertinnen und Experten gehen weiterhin davon aus, dass sich die österreichische Jahresinflation 2024 im Vorjahresvergleich halbieren wird."

Inflation in Eurozone bei 2,6 Prozent

Die Verbraucherpreise in der Eurozone lagen im Mai bei 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber April mit 2,4 Prozent. Die niedrigsten jährlichen Raten werden für Lettland (0,2 Prozent), Finnland (0,5 Prozent) sowie Italien und Litauen (0,8 Prozent) geschätzt.

Österreich lag bei den höchsten Raten nach Belgien (4,9 Prozent), Kroatien (4,3 Prozent), Portugal (3,9 Prozent) und Spanien (3,8 Prozent) auf Platz fünf. Deutschlands Rate kletterte von 2,4 auf 2,8 Prozent. 

AK-Preismonitor zeigt deutliche Preisdifferenzen bei Marken-Lebensmitteln

Laut aktuellem Preismonitor der Arbeiterkammer (AK) sind  idente Marken-Lebensmittel in Österreich im Schnitt um rund 24 Prozent teurer als in Deutschland. Auch netto (ohne Mehrwertsteuer) ist Österreich demnach um rund 21 Prozent teurer.  zwischen 21. und 24. Mai 70 idente Marken-Lebensmittel in den österreichischen Online-Supermärkten Billa und Interspar sowie in den deutschen Online-Shops Rewe und Globus erhoben. Auch Aktionen wurden berücksichtigt, nicht jedoch Kundenkarten und Mengenrabatte. 

Drei auffällige Beispiele

Die drei auffälligsten Beispiele im AK-Test waren: Frischkäse Philadelphia (175 g) um 2,49  Euro in Österreich und 1,49  Euro in Deutschland (Preisdifferenz 67 Prozent). Asia Nudeln von Maggi (121 g)  um  2,29 Euro in Österreich und 1,39 Euro in Deutschland (65 Prozent).  Und der Calippo Eisschlecker Cola (525 ml) kostete in Österreich 5,94 Euro, in Deutschland jedoch nur 3,69 (Preisdifferenz 61 Prozent). 

"Es kann nicht sein, dass multinationale Konzerne von Einzel- und Großhändlern, je nach Mitgliedsstaat, unterschiedliche Preise für gleiche Produkte verlangen", kommentiert Tobias Schweitzer, AK Bereichsleiter Wirtschaft, den aktuellen Monitor. "Diese Praxis muss endlich unterbunden werden, denn die Zeche dafür zahlen die Konsument:innen."

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