Der Österreicher isst teuer

Der Österreicher isst teuer
Die Preise für Nahrungsmittel steigen seit Jahren besonders stark.

Wer vor dem Fernseher gerne zu Crackers greift, hat Pech: Das Knabbergebäck ist seit 2010 um fast die Hälfte teurer geworden. Ein kurioser Ausreißer, sicher. Trotzdem stimmt der Eindruck, dass Essen ständig teurer wird. Der Preisindex für Nahrungsmittel ist nämlich laut Statistik Austria seit 2010 um ganze 13,4 Prozent gestiegen. Die Teuerung insgesamt (Verbraucherpreisindex/VPI) hat im selben Zeitraum hingegen nur um 8,5 Prozent zugelegt. Das heißt: Die Lebensmittelpreise steigen hierzulande schon seit mehreren Jahren überdurchschnittlich stark.

Essen und Wohnen wurde teurer:

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Kind trinkt Milch
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Obst, Gemüse
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Heizöl
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PKW-Neuzulassungen November
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NETHERLANDS GASTRONOMY
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CCC, Schuhgeschäft, Donauzentrum, Eröffnung, Schuh…

Dass Österreich ein teures Pflaster ist, belegt die jüngste Inflationsrate. Im Februar 2014 sind die Verbraucherpreise um 1,5 Prozent (verglichen mit Februar 2013) gestiegen. Nur in Malta und Finnland war die Teuerung noch höher (1,6 Prozent). Klingt zunächst moderat – schließlich spricht die Europäische Zentralbank bei knapp unter 2 Prozent Teuerung von stabilen Preisen. Drei Aber:

EU-Vergleich Europaweit sinken die Inflationsraten. Im EU-Durchschnitt betrug die Teuerung im Februar nur noch 0,8 Prozent. In etlichen Ländern – Bulgarien, Zypern, Griechenland, Kroatien, Portugal und Slowakei – sind die Preise sogar gefallen, was die Sorge vor einer Abwärtsspirale (Deflation) schürt.

Energie-Effekt Diesel, Benzin und Heizöl sind momentan viel billiger als vor einem Jahr. Ohne ihren dämpfenden Effekt wäre die Teuerung noch um einiges höher.

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Teurer Einkaufskorb Unsere Wahrnehmung der Inflation bestimmt der Einkauf beim Greißler oder Supermarkt. Dort hat man die Preise ständig vor Augen – anders als wenn Flachbildfernseher, Handy-Verträge oder Theaterkarten billiger werden. Deshalb erhebt die Statistik Austria den "Mikrowarenkorb", der all das umfasst, was Frau und Herr Österreicher regelmäßig kaufen: von Milch bis Äpfel, von Brot bis Putenbrust, von der Tageszeitung bis zur Melange im Kaffeehaus. Dieser tägliche Einkauf ist im Februar um heftige 3,5 Prozent teurer geworden. Nicht zum ersten Mal: Seit Jahren liegen die monatlichen Teuerungsraten regelmäßig zwischen drei und vier Prozent.

Besonders ins Geld gehen auf lange Sicht Kristallzucker (um 39 Prozent teurer als 2010), Schlagobers (+30 Prozent), Kaffee, Kakao, frischer Fisch (jeweils +29 Prozent), Vollmilch, Rindsschnitzel (je +22 Prozent) und Spezialbrot (+18 Prozent). Obst ist kaum teurer geworden, lag seit 2010 sogar unter der Inflationsrate (+5 Prozent)

Was macht das Einkaufen in Österreich so kostspielig? Der Lebensmittelhandel sieht sich nicht allein in der Verantwortung. "Man muss die gesamte Kette, vom Feld bis ins Regal, betrachten – für jedes einzelne Produkt", sagt Richard Franta, Branchenvertreter in der Wirtschaftskammer. Schlechte Ernten, hohe Weltmarktpreise, bessere Qualität oder höhere Kosten für Produktion, Personal und Transport: Vieles könne eine Rolle spielen. Er vermutet zudem, dass die vielen Aktionspreise nicht komplett berücksichtigt seien. Diese würden bei der Inflation sehr wohl erhoben, entgegnet Michaela Böttcher von Statistik Austria.

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