Infineon profitiert von hoher Chipnachfrage für Autos
Die hohe Nachfrage nach Halbleitern hat Infineon ein Rekordquartal beschert. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres (bis Ende September) erwirtschaftete das deutsche Unternehmen einen Umsatz in Höhe von von drei Milliarden Euro, um 21 Prozent mehr als im Vorjahresquartal und um zehn Prozent mehr als von April bis Juni, wie Infineon am Mittwoch mitteilte.
Das Segmentergebnis verbesserte sich seit dem Frühjahrsquartal um 24 Prozent auf 616 Mio. Euro, was die Schätzungen der Analysten von im Schnitt 558 Mio. Euro übertraf. Die Segmentergebnis-Marge lag bei 20,5 Prozent und damit höher als vor drei Monaten. "Wir sind so schlagkräftig wie nie", sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss. Angesichts des anhaltend hohen Bedarfs an Halbleitern für die energieeffiziente und vernetzte Welt rechne das Unternehmen mit einem starken Geschäftsjahr 2022.
Vor allem das Autogeschäft, das für etwa 40 Prozent der Infineon-Erlöse steht, dürfte weiter zulegen, sagte das Unternehmen voraus. Allein im ersten Quartal bis Ende Dezember erwartet Infineon Erlöse von drei Mrd. Euro, für das gesamte Geschäftsjahr sollen es rund 12,7 Mrd. Euro werden. Die Segmentergebnis-Marge solle bei 21 Prozent liegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Infineon Erlöse von 11 Mrd. Euro erwirtschaftet, um 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Segmentergebnis verdoppelte sich fast auf 2,07 Mrd. Euro. Die Aktien legten im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 1,1 Prozent zu.
Zugleich kündigte Ploss Investitionen an: "Unsere Fertigungskapazitäten bauen wir weiter aus - sowohl bei Silizium als auch bei den Verbindungshalbleitern Siliziumkarbid und Galliumnitrid." Insgesamt sollen in den zwölf Monaten bis September 2,4 Mrd. Euro investiert werden. Dabei gehe es vor allem um den Ausbau der Kapazitäten in der Frontend-Fertigung, um das erwartete Nachfragewachstum mittelfristig weiter bedienen zu können. Infineon hatte erst im September sein neues Werk in Villach in Betrieb genommen.
Vor allem die Autobranche leidet derzeit weltweit massiv unter der Halbleiterknappheit, die sich bis weit in das Jahr 2022 hinziehen dürfte. Ploss sagte zuletzt, er rechne mit Entspannung in der zweiten Jahreshälfte: "Wir sind gut dran, wenn im dritten Quartal Autoproduktion und Chiplieferung in Balance kommen."
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