Eine Schweizer Studie kam kürzlich zu dem Schluss, dass die Fungizidbelastung von Erdbeeren aus Österreich oder der Schweiz zwar weit unterhalb der erlaubten Grenzwerte liegt, jedoch höher ist als in anderen Ländern. Schauer, selbst leidenschaftlicher Obstbauer, streitet gar nicht ab, dass in Österreich mitunter mehr Wirkstoffe eingesetzt werden. Das liege aber daran, dass in südeuropäischen Ländern wie Spanien oft im Folientunnel produziert werde und es dort ohnehin weniger Pilzbefall geben würde.
In der Pandemie ist „Made in Austria“ offenbar besonders gut angekommen. Die Umsätze des Unternehmens werden im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich auf 12,5 Millionen Euro steigen, obwohl die Geschäfte mit internationalen Hotelketten mehr oder weniger zum Erliegen gekommen sind. „Wir haben davon profitiert, dass die Menschen beim Lebensmitteleinkauf zu hochwertigen Produkten gegriffen haben“, sagt Co-Geschäftsführer Jürgen Hagenauer, im Betrieb für die Saure Sparte verantwortlich. Drei Viertel des eingelegten Gemüses kauft er bei österreichischen Vertragsbauern ein – vor allem im burgenländischen Seewinkel, in Niederösterreich und der Steiermark. Preislich können diese freilich nicht mit der Importware der Billigsdorfer-Marken in den Supermärkten mithalten.
„Essiggurkerl oder eingelegte Pfefferoni kommen oft aus Indien“, erläutert Hagenauer, was interessierte Konsumenten ohnehin am Etikett nachlesen. Die Qualität der Ware sei „oft gar nicht so schlecht. Zumindest, wenn man ausblendet, unter welchen Umweltauflagen und sozialen Standards dort produziert wird“. Womit die Staud’s-Chefs wieder beim Thema Nachhaltigkeit wären.
Nachhaltig seien allerdings auch die Preissteigerungen an der Rohstofffront. Oft stelle sich gar nicht die Frage, zu welchem Preis man Verpackungen oder Früchte bekommt, sondern ob diese überhaupt verfügbar seien. „Allein die Verpackungen für unser Produkte sind um bis zu 40 Prozent teurer geworden und die weitere Entwicklung ist völlig unvorhersehbar“, sagt Hagenauer. Preiserhöhungen von fünf bis zehn Prozent sind aus seiner Sicht unausweichlich. „Auch weil die letzten Erhöhungen schon fünf Jahre zurück liegen.“
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