Immofinanz verdient gut und baut Stop-Shops weiter aus

Immofinanz verdient gut und baut Stop-Shops weiter aus
Das Unternehmen sieht sich gut unterwegs und schafft einen Rekord beim Vermietungsgrad.

Solche Deals wünschen sich Manager sicher öfter: Die Immofinanz verkauft jene 26 Prozent, die sie an der CA Immo hält, gerade an den US-Investor Starwood. Die 757,9 Millionen Euro, die die Immofinanz dafür bekommt, bedeuten nach nur zwei Jahren einen Gewinn von 184 Millionen. Und eine Rendite der Investition von 30 Prozent.

Mit dem Abschluss der Transaktion rechnet Immofinanz-Chef Oliver Schumy im dritten Quartal. In etwa zur selben Zeit wird auch der Erwerb einer 29,1-prozentigen Beteiligung an der s-Immo AG über die Bühne gehen. Ob die Immofinanz Appetit auf noch mehr Anteile hat, will Schumy noch nicht sagen.

Im ersten Halbjahr konnte die Immofinanz das operative Ergebnis auf 114,8 Millionen Euro mehr als verdreifachen. Die Mieterlöse legten um 3,5 Prozent zu. Beim Vermietungsgrad wurde mit 94,7 Prozent ein neuer Rekordwert erreicht. „Das ist auch im Europa-Vergleich ein Topniveau“, freut sich Immofinanz-Vorstand Dietmar Reindl.

Fachmärkte

Das Portfolio des Unternehmens soll auch weiterhin je zur Hälfte aus Büro- und aus Handelsimmobilien bestehen. Im Handelsbereich will Reindl etwas Tempo vorlegen. Zu den aktuell 72 Fachmarkt-Zentren in acht Ländern, die im Konzern unter der Marke „Stop Shop“ firmieren, sollen bald etliche dazukommen. In absehbarer Zeit soll es mehr als hundert davon geben. Dass die Textilhandels-Kette Vögele, die zu den Mietern von Stop Shop gehört, vielleicht vor dem Aus steht, macht Reindl keine Sorgen. Nachmieter zu finden sei überhaupt kein Problem.

In Sachen Büro-Immobilien ist die Immofinanz gerade dabei, Teile des Düsseldorfer Stadtbilds zu prägen. Das neue Hauptquartier des Online-Reiseportals trivago wird im Oktober fertig und übergeben. Der Bau, von den Düsseldorfern wegen seiner Form „Kartoffeltierchen“ genannt, bietet unter anderem eine Laufstrecke für Jogger auf dem Dach. In der Nähe davon wird auch im Herbst ein Bürokomplex fertig, in den der Energiekonzern Uniper einziehen wird.

Immofinanz-Chef Schumy erzählt, dass gerade „ganz ordentliche Beträge aus Amerika nach Europa kommen“. In den USA seien Finanzierungen schon viel teurer geworden, wodurch keine ansprechenden Renditen mehr möglich seien. Viele Milliarden, die nach ertragreicher Veranlagung suchen, finden daher gerade ihren Weg nach Europa, vor allem in den deutschsprachigen Raum, in die Niederlande und nach Skandinavien.

Bei der s-Immo ging das operative Ergebnis im ersten Halbjahr etwas zurück. Für Zukäufe hat das Unternehmen vor allem mittelgroße deutsche Städte im Visier.

Kommentare