Immofinanz: Handelsgericht stellt Weichen für Megaprozess

The logo of Austrian real estate group Immofinanz is pictured on top of the company's headquarters building in Vienna August 13, 2010. Immofinanz is to get 55 million of its own shares under revised terms of a previously agreed settlement, meaning the stock will not be sold on the market and boosting its price. REUTERS/Heinz-Peter Bader (AUSTRIA - Tags: BUSINESS)
Es geht um insgesamt 3500 Investoren mit 215 Mio. Euro Schadenersatzforderungen.

Am Wiener Handelsgericht wurden die Weichen für einen der größten Anlageprozesse der österreichischen Justizgeschichte gestellt.

Am Mittwoch hat ein Richtersenat um Harald Wagner die prozessökonomische Zusammenlegung von 160 Verfahren gegen die Immofinanz-Gruppe zu einem Megaprozess bestätigt. Es geht um insgesamt 3500 Investoren mit 215 Millionen Euro Schadenersatzforderungen. Die sieben Anwälte der beklagten Immofinanz-Gruppe wollten die Verfahren wieder aufzudröseln und einzeln verhandeln. Das wurde abgelehnt.

Gutachter

Zugleich hat Wagner den Wirtschaftsprüfer Gerhard Altenberger zum Gutachter bestellt. Altenberger soll u. a. die dubiosen Geld-Kreisläufe und fragwürdige Geschäftsgebarung bei der früheren Constantia Privatbank und der Immofinanz sowie die Immobilien-Bewertungen in den Bilanzen durchleuchten.

Altenberger kennt die Causa Immofinanz mittlerweile wie seine eigene Westentasche. Denn: Für die Staatsanwaltschaft Wien werkt er als Sachverständiger in den Strafverfahren gegen Ex-Constantia-Privatbank- und Ex-Immofinanz-Boss Karl Petrikovics. Diese Doppelrolle Altenbergers ist auch der Grund, warum ihn die Advokatenriege der Immofinanz-Gruppe im Zivilprozess ablehnt. Indes hofft Anwalt Ulrich Salburg, der die 3500 Anleger im Auftrag des Prozessfinanzieres Advofin vertritt, dass mit dem Gutachter nun Schwung ins Verfahren kommt.

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