Immofinanz bekräftigt: Moskau-Verkauf bis Ende 2017

Die Immofinanz hält 26 Prozent an der CA Immo.
"Weniger als fünf Interessenten auf Shortlist". Dann neuer CA-Immo-Zeitplan.

Der Vorstand des börsennotierten Immo-Konzerns Immofinanz bekräftigte am Mittwoch, dass das Russland-Geschäft bis Jahresende 2017 verkauft werden soll. Weniger als fünf Interessenten seien auf der Shortlist, hieß es vor Journalisten. Danach werde man für die geplante Fusion mit der CA Immo mit deren Vorstand "neue Zeitpläne" diskutieren, so CFO Stefan Schönauer, und diese dann kommunizieren.

"Unser Zeitplan steht", trat Schönauer im Halbjahrespressegespräch Spekulationen entgegen, wonach ein völlig neuer, nach hinten geschobener Ablaufplan auf den Tisch kommen könnte. "2017 planen wir den Russland-Verkauf abzuschließen", sagte er - dies war von beiden Seiten immer als Voraussetzung für einen Merger bezeichnet worden.

Einen Termin "Mai 2018" für eine Absegnung des Deals durch die Aktionäre, also bei den planmäßigen Hauptversammlungen, habe man selbst nie genannt, wurde am Mittwoch festgehalten. Mai 2018 hatte heuer im März CA-Immo-Chef Frank Nickel ins Spiel gebracht: "Bis dahin sind wir in einer unsicheren Situation", erklärte er.

CA Immo

Die Immofinanz hält 26 Prozent an der CA Immo, der 40-prozentige Kursanstieg der CA-Immo-Aktien habe seit dem Einstieg mehr als 600 Mio. Euro gebracht, erklärte Immofinanz-Chef Oliver Schumy am Mittwoch.

Ob der Deal grundsätzlich doch im Mai 2018 den Aktionären vorgelegt werden könne, wird der Immofinanz-Vorstand gefragt. "Schauen sie, wir haben September", sagt CEO Schumy dazu - es könnte sich also doch ausgehen. Nach Abstimmung mit der CA Immo werde ein neuer Zeitplan zur Verschmelzung vorgelegt, heißt es in einer Unterlage der Immofinanz. Im Pressegespräch wurde auch von einem "Update" des Zeitplans gesprochen. Und nebenbei: Die Immofinanz verabschiedete sich bisher nicht vom Alternativ-Plan eines Spin-offs des Russland-Portfolios.

Fünf Einkaufszentren

Das Russland-Portfolio, fünf Einkaufszentren in und um Moskau, wird von der Immofinanz schon geraume Zeit als "aufgegebener Geschäftsbereich" geführt. Zuletzt spielten die Shoppingmeilen im Halbjahr durch einen festeren Rubel 43,4 Mio. Euro Mieterlöse ein (nach 38,1 Mio. Euro ein Jahr davor), der Buchwert lag per 30.6. bei 976,4 Mio. Euro, wobei es heuer einen leicht positiven Bewertungseffekt von 6,5 Mio. Euro gab (nach -65,9 Mio. Euro ein Jahr davor). Unterm Strich war das Ergebnis in Russland im Halbjahr mit 7,9 Mio. Euro negativ. Das gesamte Konzernergebnis der Immofinanz betrug 105,3 Mio. Euro, ohne Russland hätte der Gewinn 113,1 Mio. Euro Gewinn betragen.

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