Zuhause durchatmen: Tipps für Allergiker
Nicht immer sind Viren und Bakterien Schuld an Niesreiz, laufender Nase und geröteten Augen. Oft sind Allergien der Grund für chronischen Schnupfen oder Husten.
Während man gegen Pollen weitgehend machtlos ist, kann man gegen Allergieauslöser in den eigenen vier Wänden sehr wohl etwas unternehmen. Vor allem aus dem Schlafzimmer – jenem Raum, in dem wir am meisten Zeit verbringen – sollte man Allergene möglichst verbannen.
Hausstaubmilbe
Feind Nummer Eins ist die Hausstaubmilbe, genauer gesagt, deren Ausscheidungen. Staubfänger wie Teppiche oder Stofftiere sollte man daher nach Möglichkeit vermeiden. Muss der Teddy im Kinderzimmer wohnen, kann man ihn alle paar Monate für 48 Stunden in einem Plastiksackerl in die Tiefkühltruhe legen und danach vorsichtig absaugen. Decken und Pölster sollten regelmäßig mit mindestens 60 Grad gewaschen werden. Die winzigen Spinnentiere hassen trockene Hitze, daher ist es ideal, wenn die Stücke danach in den Trockner wandern.
„Es gibt spezielle Überzüge für Matratze, Polster und Decke“, sagt Daniel Blagojevic, ärztlicher Leiter des Allergieambulatoriums Rennweg in Wien. „Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Porengröße einen Mikrometer nicht übersteigt, damit der Milbenkot nicht durchdringen kann, und dass die Überzüge atmungsaktiv sind, damit der Schlafkomfort gewährleistet bleibt.“
Diese Produkte sind sehr hochwertig, aber nicht billig: Für die Sanierung eines Doppelbetts – also die Überzüge für zwei Matratzen, Pölster und Decken – muss man mit mehreren hundert Euro rechnen. Infos über Hersteller und Produkte gibt es im Allergiezentrum oder beim Bandagisten.
Haustiere haben im Bett nichts verloren – auch wenn man keine Tierhaar-Allergie hat. Denn die Milben sitzen auf den Haaren von Hund und Katze und werden von den Tieren immer wieder ins Schlafzimmer eingeschleppt.
Luftbefeuchter sind zwar grundsätzlich gut bei zu trockener Raumluft, für Allergiker aber nicht zu empfehlen, weil Milben ein warm-feuchtes Milieu mögen. Man sollte im Schlafzimmer daher eine Temperatur von 20 Grad nicht überschreiten und für ein trockenes Raumklima (Luftfeuchte unter 50 Prozent) sorgen.
Wer gegen Latex allergisch ist, darf natürlich keine Latex-Matratze verwenden. „Es gibt auch Leute, die gegen Schafwolle, Wildseide oder Daunen und Federn allergisch sind“, sagt Blagojevic. „In manchen Tapeten-Klebern ist Fischmehl. Das kann bei einer Fischeiweiß-Allergie zu Problemen führen.“
Topfpflanzen
Wer sehr empfindlich ist, sollte im Schlafzimmer auf Topfpflanzen verzichten. Denn in der Erde können sich Schimmelpilze verstecken. „Es gibt auch Pflanzen, die allergen wirken können, etwa der Ficus benjamini“, erklärt Blagojevic. „Auch andere Ficus-Arten, die Latex-Stoffe beinhalten, können problematisch sein. Staubpartikel, die sich auf der Pflanze niederlassen, nehmen Latex auf. Wenn man die Partikel einatmet, kann man allergische Symptome entwickeln.“ Ob man tatsächlich allergisch oder nur erkältet ist, können viele nur schwer einschätzen. Wer ständig mit laufender Nase aufwacht, sollte einen Allergietest machen und zu Hause die notwendigen Maßnahmen setzen.
Kommentare