Von der Hand statt vom Band

Von der Hand statt vom Band
Schwammerlzucht oder Baustoff-Verwertung: Der Ideenwettbewerb "Crafted in Vienna" brachte schon viele Vorschläge zur urbanen Produktion hervor. Die kreativsten Geschäftsmodelle werden jetzt gefördert.

Dass man Pilze selbst züchten kann, ist nicht neu. Dass sie aber auf Kaffeesatz aus der Wiener Gastronomie wachsen und in einem Keller im 20. Bezirk ideale Bedingungen vorfinden, fanden die Studenten Manuel Bornbaum und Florian Hofer heraus. "Hut und Stiel" nannten sie ihr Vorhaben, das sie vergangenes Jahr beim Ideenwettbewerb "Crafted in Vienna" der Wiener Wirtschaftsagentur vorstellten. Dieser gründet auf dem Gedanken der "Urban Production": Nicht in Fabriken an der Peripherie, sondern im Zentrum soll erzeugt werden. Handwerksquartiere, Hinterhofmanufakturen und Gassenlokale sollen so zu neuem Leben erwachen.

Von der Hand statt vom Band
Die beiden Neo-Farmer waren nicht die Einzigen: Mehr als 150 Kreative haben sich den Kopf zerbrochen, wie städtische Produktion funktionieren könnte. So auch das Team von "HarvestMap", die den Bewerb 2015 für sich entschied: Ziel ist, eine Datenbank für die Wiederverwendung von (Bau-)Materialen in Österreich aufzubauen. Als Vorbild diente die Plattform "oogskart" (deutsch: Erntekarte), die bereits in Holland erfolgreich etabliert werden konnte. Suchende – vor allem Architekten – und Gebende sollen vernetzt werden, um den Abfall des Einen in das Ausgangsmaterial des Anderen zu verwandeln.

Aufgrund der vielen Einfälle geht die Wirtschaftsagentur nun einen Schritt weiter und sucht heuer – unter dem Motto "Wien produziert" – nicht nur Ideen, sondern auch Geschäftsmodelle und Konzepte. Den innovativsten Vorschlägen winken Fördergelder von bis zu 200.000 Euro.

Von der Hand statt vom Band
Gesucht sind Vorhaben, die innovative und kreativ-künstlerische Erzeugnisse, Dienstleistungen oder Prozesse für die Produktion in der Stadt entwickeln. Sowohl Unternehmen in Gründung als auch bestehende Betriebe der Kreativwirtschaft aus Bereichen wie Architektur, Design, Kunstmarkt, Mode, Multimedia, Verlagswesen, Musik- und Filmwirtschaft können teilnehmen.

Insgesamt eine Million Euro steht für das kreative Schaffen bereit, einzelne Projekte werden mit bis zu 200.000 Euro unterstützt. Anträge können noch bis 30. Juni 2016 online eingereicht werden.

www.wirtschaftsagentur.at

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