Nisthilfe für Wildbienen, selbstgemacht
Insekten im Garten sind wichtige Helfer bei der Vermehrung von Pflanzen. Vor allem Wildbienen braucht man für die Bestäubung von Bäumen, Blumen und Gemüsesorten. Daher sollte man wissen, was diese Bienenarten benötigen, um zu überleben. Dazu zählen vor allem heimische Pflanzen, zum Beispiel blühende Kräuter – die in einer Kräuterspirale besonders gut aufgehoben sind, oder andere nicht gefüllte Blüten.
Für die Ernte im Sommer
Wenn man Wildblumensamen aussät, finden Wildbienen auf jeden Fall Nahrung. Außerdem brauchen sie Nistplätze, die zum Beispiel aus Schilf- oder Bambusröhrchen bestehen. „Es kann also sein, dass Wildbienen einen Bambus-Sichtschutzzaun besiedeln“, sagt Björn Schoas, Gartenexperte der Umweltberatung. Diese Nisthilfen kann man aber auch in wenigen Handgriffen selbst anfertigen – wir verraten konkret wie und zeigen außerdem Schritt für Schritt, wie eine Kräuterspirale gebaut und bepflanzt wird.
Für eine einfache Nisthilfe braucht man eine leere Dose, Schilf- oder Bambusrohr und ein wenig Ton: fertig ist das Nützlingshotel. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, um ein Nützlingsquartier für Balkon, Garten oder Hauswand anzufertigen. In Österreich gibt es rund 700 Wildbienenarten, die Populationen schrumpfen jedoch. Den Wildbienen eine Nisthilfe anzubieten lohnt sich, da diese Obstbäume und Blumen bestäuben. Für eine Nisthilfe braucht es nicht viel: Bambus, Schilfrohr oder Pappröhrchen mit einem Durchmesser von 2 bis 9 mm, die ca. 15 bis 20 cm lang sind. „Wichtig ist, dass der Schnitt gerade und sauber ausgeführt wird“, sagt Björn Schoas, Gartenexperte von der Umweltberatung.
Experte der Umweltberatung
Da die Röhrchen vorne offen und hinten geschlossen sein sollen, schneidet man sie am besten hinter einem Verdickungsknoten ab. Die Röhrchen werden gebündelt und in die Dose oder das Behältnis aus Holz geschlichtet, bis ganz nach hinten geschoben und dort mit Ton oder Wachs befestigt. „Das Nützlingsquartier sollte vor Vögeln geschützt werden. Dazu befestigt man ein Hasengitter im Abstand von 10 bis 20 Zentimeter davor“, so Schoas und schützt es mit einem Stück Rinde vor Überhitzung. Jetzt kann die Nisthilfe an einem passenden Standort befestigt werden, dieser sollte laut Experte regengeschützt und sonnenexponiert sein, etwa an einer südseitigen Mauer, in Höhe von mindestens einem Meter vom Boden weg. Auch in 20 Meter Höhe auf einem Hausdach werden Nisthilfen noch besiedelt, so Schoas.
Folgende Fehler sollten vermieden werden:
- ein zu großer Durchmesser der Röhrchen: die Folge ist, dass die Bienen sich einfach nicht ansiedeln.
- faseriges, ausgefranstes Holz: weil sich die Bienen daran verletzen.
- Wildbienen nisten auch in Hartholzblöcken, in die Löcher gebohrt werden. Werden die Löcher in jene Seite gebohrt, wo die Jahresringe sichtbar sind, bilden sich Risse und die Brut stirbt. Besser ist es, die Löcher seitlich anzubringen.
Für die Kräuterspirale sollte ein passender Platz im Garten abgesteckt werden, die Spirale wird mit Steinen geformt. Dann kann sie bepflanzt werden. Ein eigenes Beet für Kräuter – eine schöne Sache. Besonders beliebt sind Kräuterspiralen oder Kräuterschnecken. „Die Spirale hat neben dem optischen Reiz einen entscheidenden Vorteil, so die Gartenexpertin von bellaflora, Bettina Bayer-Grilz. „Denn sie versorgt die Pflanzen mit der Menge an Wasser, die notwendig ist.“ An der Spitze ist es trockener, ganz unten feuchter.
Expertin von bellaflora
Diese Art von Beet ist wie ein Schneckenhaus von unten nach oben gedreht. An der Spitze wachsen jene Kräuter, die einen nährstoffarmen Boden bevorzugen, deshalb gibt es hier eine dünne Schicht Sand. Das sind zum Beispiel Rosmarin und Ysop, auch Lavendel fühlt sich im sandigen Teil wohl. Im mittleren Bereich der Schnecke wird zum Sand immer mehr Gartenerde gemischt, hier sind Thymian, Salbei, Basilikum und Koriander gut aufgehoben. Im untersten Teil wird die Erde mit Kompost gemischt, hier wachsen Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Estragon, Kamille und Kerbel.
Tipps
Das ist beim Bau zu beachten „Bauen Sie Ihre Spirale in der Nähe des Hauses und nicht ins letzte Garteneck, so holen Sie auch Kräuter, wenn es einmal schnell gehen muss“, rät die Expertin. Zunächst wird der Grundriss mit Stöcken abgesteckt und die oberste Schicht Wiese abgetragen. Die Grundfläche wird anschließend mit einer Schicht aus Bauschutt als Drainage (damit das Wasser gut abfließen kann) bedeckt. „Für den Unterbau verwendet man groben Schotter und alte Äste, aber auch Abfallmaterial“, so Bayer-Grilz. Mit großen Steinen wird im nächsten Schritt die Struktur der Spirale geformt und mit Erde hinterfüllt. Der Durchmesser der Kräuterspirale beträgt rund zwei Meter, die Höhe kann einen halben Meter bis zu einem Meter betragen. Ist die Spirale fertig, sollte man mit dem Bepflanzen warten, bis sich die Erde gesetzt hat. Dann steht der Verwirklichung nichts mehr im Wege.
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