Kreislaufwirtschaft: Alte Ziegel machen Dächer grün

Kreislaufwirtschaft: Alte Ziegel machen Dächer grün
Recycling zahlt sich aus: Aus alten Ziegeln wird in Himberg wertvolles Substrat gemacht. Damit können Dächer begrünt werden.

Ein großer Silo-Lkw parkt unterhalb eines Silobehälters im Recycling Center Himberg. Viele Tonnen wertvolles Dachsubstrat fließen in seinen Tank, das anschließend zu einer Baustelle gebracht und schließlich auf einer Dachfläche verteilt wird. In wenigen Wochen wird aus diesem Substrat zartes Grün auf dem Dach eines Neubaus sprießen.

Speicher für Regenwasser

Mithilfe dieses Substrats werden die Dächer aber nicht nur grüner, sondern es ergeben sich damit weitere Vorteile: Das Regenwasser kann zu 50 Prozent gespeichert werden und die Immobilie heizt sich weniger stark auf.

Viele Faktoren also, die für Recycling sprechen. 400.000 Tonnen Baurestmassen haben alleine im Vorjahr im Recycling Center Himberg (RCH), ein Tochterunternehmen der PORR, ein neues Leben erhalten. Aus Ziegeln wird der beschriebene Ziegelsplitt gemacht, der später zur Dachbegrünung eingesetzt wird. Aus Beton wird Recyclingbeton. Asphalt wird zu Recyclingasphalt.

Kreislaufwirtschaft: Alte Ziegel machen Dächer grün

Ziegel bekommen ein zweites Leben im Recycling Center Himberg

Neue Anlage

Nun wurde im RCH eine neue Aufbereitungsanlage eingeführt: Sie löst das Problem bei der Deponierung von Mineralwollabfällen. Mineralwolle zählt zu den am häufigsten eingesetzten Dämmstoffen beim Gebäudebau. Da sie sehr leicht und voluminös ist, verbraucht sie jedoch sehr viel Deponievolumen. Die PORR hat eine innovative Aufbereitungsanlage eigens für Mineralwollabfälle entwickelt und patentiert.

Forschung geht weiter

Bei dieser Anlage wird das Material so zerkleinert, mit Zusatzstoffen versetzt, dass das Volumen um bis zu 80 Prozent Material reduziert wird. Die Anlage ist geschlossen, die Luft wird vollständig abgesaugt und gefiltert, damit es zu keinen Faseremissionen kommt. In Österreich beträgt die geschätzte Menge an Mineralwolleabfällen ca. 24.000 Tonnen pro Jahr.

„Wir wollen unsere Recyclingquoten weiter ausbauen. Wir sind zum Beispiel an einem Forschungsprojekt zur Wiederverwertung von Styropor beteiligt und an einem Projekt zum Recycling von Gips – beides Bereiche, die in Österreich noch extrem unerforscht sind“, so Zeljko Vocinkic, Recyclingexperte und Geschäftsführer der PORR Bau GmbH.

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