Housesitter – sie passen auf, wenn Sie auf Urlaub fahren

Couple posing on front porch
Haushüter sorgen für Sicherheit: Ist ein Objekt bewohnt, schreckt das viele Einbrecher ab. Außerdem sind Haustiere und Pflanzen in guten Händen.

Schon seit Jahrzehnten werden in den USA nicht nur Babys, sondern auch Häuser gesittet. Die Idee des Haushüters, der für ein paar Stunden vorbeikommt oder sogar ins verwaiste Heim einzieht, setzt sich hierzulande erst langsam durch. Einer der Pioniere in Österreich ist Guido Kollaritsch. Der ehemalige Vize-Sicherheitsdirektor der Steiermark, gründete bereits vor zehn Jahren die Hauswache.

Hauptsaison ist von April bis Oktober. „Es kommt immer häufiger vor, dass Leute kurzfristig einen Urlaub buchen und daher auch die Dienstleistungen eines Haushüters kurzfristig in Anspruch nehmen“, sagt Kollartisch. Viele Kunden engagieren während ihres Urlaubs einen Housesitter, damit daheimgebliebene Hunde und Katzen in der gewohnten Umgebung bleiben können. Noch wichtiger ist für viele der Sicherheitsgedanke: Ist ein Haus bewohnt, schreckt das viele Diebe ab. Kollaritsch engagiert daher Senioren als Haushüter, die während der Abwesenheit des Kunden in dessen Zuhause einziehen: „Ältere Menschen haben Lebenserfahrung und halten es auch aus, zwei Wochen ständig in einem Haus zu sein und nichts unternehmen zu können.“ Denn den Aufpassern stehen täglich nur drei bis vier Stunden für persönliche Erledigungen zur Verfügung. Diese Zeit muss unterschiedlich genützt werden, damit Einbrecher kein Muster ableiten können.

Housesitter – sie passen auf, wenn Sie auf Urlaub fahren
Außerdem setzen die interimistischen Bewohner bei jeder Art von Katastrophe – vom Hochwasser bis zum Sturm, vom Rohrbruch bis zum Brand – die notwendigen Maßnahmen: Sie benachrichtigen die Polizei, die Feuerwehr, den Installateur, den Tierarzt oder andere Hilfsdienste. „Wir hatten schon einige Male so einen Ernstfall. Bei einem Sturm wurde das halbe Dach abgedeckt, die Hundehütte ist durch die Gegend geflogen und Bäume wurden entwurzelt. Der Haushüter hat die notwendigen ersten Schritte eingeleitet“, erzählt Kollartisch.

Eine Betreuung rund um die Uhr kann und will sich nicht jeder leisten. Gabi Kienreich bietet daher mit ihrem Unternehmen Housesitting24 neben einem Rundum-Service auch stundenweise Betreuung an. „Es hat eben nicht jeder einen netten Nachbarn, der die Blumen gießt und die Post wegräumt“, sagt Kienreich.

Auch Rudolf Havlicek bietet mit seiner Agentur Full House sowohl Betreuen durch Bewohnen als auch Betreuen durch Besuchen an. „Einmal haben wir eine Schildkröte versorgt. Die hatte ihren Käfig im Garten und musste nur gefüttert werden. Da reicht eine Stunde pro Tag. Wir haben auch eine Kundin aus Deutschland, die in Wien nur einen Zweitwohnsitz hat. Da kommen wir regelmäßig vorbei um nach dem Rechten zu sehen, die Blumen zu gießen und die Post zu holen. Es gibt aber auch den Villenbesitzer, der sein Haus rund um die Uhr in guten Händen wissen will, wenn er verreist“, erzählt Havlicek.

Manchmal betreuen Haushüter ältere Personen, die nicht auf Urlaub mitfahren, aber auch nicht allein bleiben können. Housesitter erbringen keine Pflegeleistungen, aber sie leisten Senioren Gesellschaft, machen Besorgungen oder gehen mit ihnen spazieren. „Ein Ehepaar ist nie weggefahren, weil sie den blinden Vater nicht allein lassen wollten. Die haben uns zufällig entdeckt und dann jahrelang Housesitting in Anspruch genommen“, erzählt Kollartisch. Er verrechnet zwischen 55 und 60 Euro pro Tag für die Betreuung durch Bewohnen und 25 Euro für einen Kurzbesuch. Dafür ist das Haus in guten Händen, während man selbst Urlaub macht.

www.hauswache.at

www.housesitting24.at

www.fullhouse.at

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