Haussanierung: Eine gute Dämmung spart Geld und Energie
Hausbesitzer haben es in diesen Tagen nicht leicht, die steigenden Energiepreise belasten das Haushaltsbudget zunehmend. Eine thermische Sanierung kann Entlastung bringen. Dazu gehören eine Wärmedämmung sowie hochwertige Fenster und Türen.
Doch nicht alles muss auf einmal passieren. „Bei einer schrittweisen Sanierung sollten die jeweils umgesetzten Maßnahmen dem Stand der Technik entsprechen und die Umsetzung später umgesetzter Maßnahmen nicht konterkarieren“, so Alexandra Bauer, stellvertretende Leiterin der „Hauskunft Wien“ – einer Servicestelle rund ums Sanieren.
Die Expertin stellt die ideale Reihenfolge für eine thermische Sanierung in vier Schritten vor: „Zuerst die obere Geschoßdecke bzw. das Dach dämmen, dann die Kellerdecke, drittens die Fenster tauschen und im vierten Schritt ist die Fassade dran.“
Vier Schritte
Der Dachboden ist die erste Station, weil der Wärmeverlust über ein ungedämmtes Dach allein bis zu 30 Prozent sein kann. Die Dämmung wird am Boden verlegt oder unter dem Dach angebracht.
Wird der Keller nicht als Wohnraum genutzt, so ist es ausreichend, die Kellerdecke zu dämmen.
Bei den Fenstern ist heute eine Dreifach-Verglasung Standard. Wer die Fenster tauscht, sollte auch einen außen liegenden Sonnenschutz berücksichtigen.
Auch über die Fassade kann viel Wärmeenergie entweichen. Eine gut gedämmte Fassade wiederum kann im Sommer sogar vor Hitze schützen. Muss die Fassade wegen des Denkmalschutzes erhalten bleiben, ist eine Innendämmung die Alternative.
Welcher Dämmstoff ist der richtige?
„Unterschiedliche Bauteile brauchen unterschiedliche Dämmstoffe. Diese unterscheiden sich sowohl in Material als auch in Wärmeleitung, Brandschutz und Feuchtschutz“, erklärt Alexandra Bauer. Dämmstoffe können mineralisch wie Stein- oder Glaswolle, synthetisch wie EPS-Platten oder nachwachsend wie Holzfaser, Flachs oder Hanf sein.
Zur Energieberatung
Wärme fließt immer dahin, wo es kälter ist. Im Winter nach draußen, im Sommer nach drinnen. Sie fließt durch Bauteile wie Mauerwerk, Fenster oder Dach hindurch. Als Laie kann man nicht feststellen, wo das Haus oder die Wohnung sogenannte Wärmebrücken hat.
Wer sich für eine thermische Sanierung entscheidet, sollte daher vor der ersten Maßnahme eine unabhängige Energieberatung aufsuchen. Es gibt sie in allen Bundesländern. Experten führen eine erste Bestandserhebung der Gebäudehülle vor Ort durch.
Franziska Trebut, klimaaktiv-Expertin und Bereichsleiterin Energie bei ÖGUT– Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik, empfiehlt zudem, sich ein Gesamtkonzept zu überlegen: „Die Sanierung sollte vorausschauend, vielleicht sogar über Generation hinweg, und ganzheitlich sein . Auf eine Dämmung sollte der Umstieg auf ein alternatives Heizsystem folgen.“
Energieberatung der Länder:
www.klimaaktiv.at/service/beratung/energieberatungen.html
Förderung einreichen
Noch bis 31. Dezember gibt es vom Bund auch eine Förderung: Mit dem „Sanierungsscheck für Private 2021/2022“ für Ein- und Zweifamilienhaus bzw. Reihenhaus werden thermische Sanierungen im privaten Wohnbau gefördert. Und zwar für Gebäude, die älter als 20 Jahre alt sind.
Förderungsfähig sind umfassende Sanierungen nach klimaaktiv-Standard sowie Teilsanierungen, die zu einer Reduktion des Heizwärmebedarfs um mindestens 40 Prozent führen, sowie Einzelbauteilsanierungen.
Die Förderung beträgt je nach Sanierungsart zwischen 2.000 und 6.000 Euro. Bei Verwendung von Dämmmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen kann ein Zuschlag gewährt werden. Es können maximal 30 Prozent der gesamten förderungsfähigen Kosten gefördert werden.
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