Hans Peter Haselsteiner: "Illusion zu glauben, Immobilienpreise gingen nur bergauf"

Hans Peter Haselsteiner: "Illusion zu glauben, Immobilienpreise gingen nur bergauf"
Der Industrielle erklärt, warum er in Häuser auf dem Land investiert und für eine CO2-Steuer ist.

In Mitterndorf an der Fischa im Bezirk Baden herrschte vergangene Woche reges Treiben: Politiker, Medienleute und Experten waren angereist, um das erste "Landzinshaus" zu eröffnen. Mehrheitseigentümer des Unternehmens ist der Industrielle Hans Peter Haselsteiner (Strabag, Westbahn). Ihm gehört auch der Bautechnologie-Anbieter Lukas Lang, der den Gebäudekomplex mit elf Wohneinheiten errichtetet hat.

KURIER: Herr Haselsteiner, Sie sind gerade in der TV-Show „Zwei Minuten, zwei Millionen“ zu sehen. Dort investieren Sie in Start-ups. Was hat Sie bewogen, nun in den Wohnbau einzusteigen?

Hans Peter Haselsteiner: Auch Lukas Lang ist ein Start-up, wenn auch kein ganz junges mehr. Die Idee ist ein Baukastensystem aus Holz, ähnlich wie bei Matador. Es gibt mehr als 500 Bauteile, die auf der Baustelle miteinander verbunden werden können. Dazu braucht man keine schweren Geräte, sondern es genügt einfaches Hebezeug. Dieselben Teile können auch abgebaut und woanders wieder aufgebaut werden. Die Motivation war, dass Bauen industrieller werden muss. Damit werden die Kosten entsprechend sinken.

Wie viel Prozent sind die Baukosten geringer?

Wir liegen rund zehn Prozent unter jedem Konkurrenzprodukt. Die Qualität ist aber deutlich höher. Außerdem ist der CO2-Abdruck um 50 Prozent geringer als im Betonbau. Sobald einen Preis hat, ist Lukas Lang ein unschlagbares System.

Sind Sie für die Einführung einer CO2-Steuer?

Ich halte die CO2-Steuer für unvermeidbar. Und wenn es fair abgehen soll, wird es auch eine Kontingentierung von geben müssen. Die CO2-Steuer wird einen Lenkungseffekt bringen und dazu beitragen, dass ein Bewusstseinswandel stattfindet. Den Menschen muss klar gemacht werden – und zwar viel stärker als es jetzt der Fall ist – dass der CO2-Ausstoß uns allen schadet. Und erst dann wird die Bereitschaft entstehen darüber nachzudenken, wie man seinen persönlichen CO2-Ausstoß verringern kann.

Wie schaffen Sie es selbst, in Ihrem Leben einzusparen?

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