Designausstellung: 300 Sessel aus einem Dach
Was tun mit dem ganzen Baumüll, der sich bei jedem Hausabriss ansammelt? Die Frage stellten sich auch die TU-Professoren Günter Pichler und Mark Wallerberger.
Eine riesige Holzplatte, 300 Architekturstudenten und fünf Jahre später, präsentieren die beiden nicht nur einen Lösungsansatz auf diese brisante Frage, sondern auch 99 bequeme Sessel.
Ein Sessel aus
Alles begann mit einer Holzplatte
Die haben die beiden Professoren vor fünf Jahren nach einem Hausabriss geschenkt bekommen haben. „Um diese nachhaltig zu nutzen, haben wir uns das Studentenprojekt ,neunundneun zig Sessel’ überlegt“, erzählt Pichler.
Seither mussten die angehenden Architekten in der Lehrveranstaltung „Werkstatt Raum 1:1“ eine etwas andere Prüfung ablegen.
Die Aufgabe
Aus der bereits genannten Holzplatte, die früher als Betonschalung funktionierte, einen ergonomisch perfekten Stuhl planen und bauen. Dafür wurde das Holz in 50 x 100 Zentimeter große Stücke geschnitten.
„Mit dieser Abmessung ging sich genau ein Sessel aus“, erklärt Lehrveranstaltungsleiter Günter Pichler. Zudem sollte außer Sägemehl kein Abfall produziert – die Platte also vollkommen recycelt werden.
Die Studenten tüftelten das gesamte Semester an den Entwürfen, bevor sie das Holz überhaupt angerührt haben. Erst als der Plan fertig gezeichnet war, folgte die Probe aufs Exempel – und Lehne, Füße und Sitzfläche wurden ausgeschnitten.
300 Sessel, ein Buch, eine Austellung
So sind 300 Sessel entstanden. 99 davon präsentieren die Lehrveranstaltungsleiter Pichler und Wallerberger in ihrem Buch „neunundneun zig Sessel“. Weitere 33 Exemplare sind in der gleichnamigen Ausstellung im designforum Wien von 5. bis 10. März zu sehen.
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