Der Run auf das Gründerzeithaus
Die Anzahl an Zinshäusern in Österreich sinkt kontinuierlich. Durch Abbruch von Objekten nimmt der Bestand jährlich um rund ein Prozent ab. Wegen Parifizierungen und Abverkauf von Wohnungen verschwinden Zinshäuser vom Markt. In Wien gibt es derzeit noch etwa 15.000 Gründerzeithäuser aus den Baujahren 1848 bis 1918.
Zinshäuser sind derzeit rar am Markt.
Die Renditen sind niedrig. „In der Innenstadt müssen Käufer mit einem Minimum von 1,4 Prozent rechnen und einem Maximum von sechs Prozent in Simmering und Favoriten“, sagt Kern. In Randlagen ist dafür das Risiko (Fluktuation, Leerstände) höher. Dabei gilt: Niedrige Renditen werden von Käufern akzeptiert, wenn die Lage und die Qualität stimmen. Der Großteil der gehandelten Objekte wird von privaten Investoren erworben. „Ihnen geht es weniger um eine hohe Rendite, als um den Erhalt der Vermögenssubstanz“, sagt der Geschäftsführer von EHL Immobilien, Michael Ehlmaier.
Gute Aussichten für Käufer.
Zinshäuser haben nach wie vor hohes Entwicklungspotenzial. Das Dachgeschoß kann ausgebaut und im Erdgeschoß Geschäfte eingemietet werden. Frei gewordene Wohnungen können renoviert und teurer vermietet werden. In Zukunft wird das Angebot an Häusern knapp sein. „Gleichzeitig weckt die geplante Novellierung der Wiener Bauordnung und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten (verbesserter Ausbau von Dachböden sowie Anbau von Balkonen) bei vielen Projektentwicklern Interesse“, sagt Richard Buxbaum, Wohnimmobilien-Experte von Otto Immobilien. Vor allem institutionelle Eigentümer werden heuer Häuser auf den Markt bringen und so das Angebot vergrößern.
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