Pleitewelle in Immo-Branche: Warum es derzeit so viele Groß-Insolvenzen gibt

Pleitewelle in Immo-Branche: Warum es derzeit so viele Groß-Insolvenzen gibt
Lange galt nur das olympische Motto: Schneller, höher, stärker. Pandemie, Inflation und Zinsanstieg haben das geändert. Jetzt gibt es die nächste Groß-Insolvenz.

„Eine schlanke Organisationsstruktur ermöglicht es, Investitionsmöglichkeiten rasch wahrzunehmen und sich jederzeit an veränderte Marktbedingungen anzupassen“, wirbt der Wiener Immobilienentwickler Imfarr Beteiligungs GmbH auf seiner Homepage. Nun ist das Gegenteil der Fall. Das Immo-Unternehmen um Nemat Farrokhnia, das vor allem in Wien, München und Frankfurt tätig ist, hat sich offenbar übernommen. Er wurde von den aktuellen Marktbedingungen finanziell an die Wand gedrückt. 

Mit rund 604 Millionen Euro Verbindlichkeiten musste das Familienunternehmen Insolvenz anmelden, dessen Geschäftsmodell ähnlich wie die Signa-Gruppe von Rene Benko lange von der Niedrigzinspolitik profitierte.  „Das unerwartet rasch gestiegene Zinsumfeld führte zu deutlich höheren Finanzierungskosten und gleichzeitig zu einer Reduktion der käuferseitigen Nachfrage für Immobilien“, zitiert der KSV1870 die Schuldnerangaben. 

„Vor diesem Hintergrund konnten Projekte nicht im geplanten Umfang bzw. im geplanten Zeitrahmen umgesetzt und fertiggestellt werden bzw. Verkaufstransaktionen nicht finalisiert werden.“

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