Wohnmarkt: Warum die Suche immer schwieriger wird
Die Lage am österreichischen Wohnmarkt ist schwierig – für Mieter, für Käufer, aber auch für Vermieter und Verkäufer. Die Finanzierung von Eigentum ist aufgrund der KIM-Verordnung kompliziert bis unmöglich geworden. Gemäß den Bestimmungen ist ein Eigenmittelanteil von mindestens 20 Prozent für Kredite erforderlich. Darüber hinaus gilt, dass Immobilienkredite nicht länger als 35 Jahre laufen dürfen und dass die Rückzahlungsrate 40 Prozent des verfügbaren Nettohaushaltseinkommens nicht übersteigen darf.
Trotzdem ist laut Makler-Experten die Nachfrage stabil. „Die Österreicher wollen Eigentum – auch als Vorsorge. Aber wir sind in der Realität angekommen“, schätzt Peter Mayr, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien Salzburg, die Marktsituation ein. Es gebe keine extremen Erwartungen mehr, was die Preise betrifft. „Die Verkäufer wissen, dass es nach oben sehr wohl Grenzen gibt. Die Käufer haben erkannt, dass die Preise nicht um 20 oder 30 Prozent nachgeben“, so der Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich. Eine gute Lage und ein guter Zustand der Immobilie haben immer ihren Preis.
Jeder will mieten
Weniger Finanzierungen bedeuten eine größere Nachfrage nach Mietwohnungen. Was wiederum die Mietpreise ansteigen lässt. Zudem gibt es immer weniger Baugenehmigungen und Fertigstellungen. 2024 sollen in Österreich um zehn Prozent weniger Wohnungen fertiggestellt werden als 2023. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang erwartet. Was die Suche nach einer passenden Wohnung auch in Zukunft nicht einfacher machen wird. Der Druck auf den Wohnmarkt steigt.
Was wird gesucht?
Waren große Mietwohnungen mit vier Zimmern bisher Ladenhüter, sind sie jetzt bei Familien sehr gefragt. „In Wien sehe ich hinsichtlich Lage eine Trendumkehr. Die gewünschte Immobilie soll wieder zentrumsnah sein, am besten nahe einer U-Bahn-Station“, erzählt Maklerin Elisabeth Rohr. „Zudem wird auf Energieeffizienz großer Wert gelegt, auch Barrierefreiheit ist ein Thema.“
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