Österreich-Deutschland: Wer das Match um die Immobilienpreise gewinnt

Österreich-Deutschland: Wer das Match um die Immobilienpreise gewinnt
Die Wohnimmobilienpreise sind 2023 in Österreich stabil geblieben. In Deutschland hingegen gab es einen Preisverfall.

Nach jahrelangen Preisanstiegen am heimischen Immobilienmarkt ist der Eigenheimkauf 2023 wieder etwas billiger geworden. „Mit dem Rückgang von 2,6 Prozent sind die Häuser- und Wohnungspreise in Österreich zwar stärker gesunken als im EU-Schnitt von -0,3 Prozent, doch sehen wir keinen Preisverfall wie in Luxemburg mit -9,1 Prozent und Deutschland mit -8,4 Prozent“, sagt Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas anlässlich der Präsentation des Berichts „Wohnen 2023“.

Vor allem bei bestehendem Wohnraum gaben die Preise in Österreich nach, im Vergleich zu 2022 um 3,7 Prozent. Neu gebaute Häuser und Wohnungen wurden mit minus 0,1 Prozent hingegen kaum günstiger.

Grafik Immobilienpreisentwicklung in Europa

Weniger Baubewilligungen

Dass die Preise für neue Häuser und Wohnungen stabil blieben, sei einem starken Rückgang in der Wohnbautätigkeit geschuldet gewesen. „Im europäischen Vergleich ist die baubewilligte Nettofläche im Jahr 2023 in Österreich mit minus 28 Prozent am zweitstärksten zurückgegangen, gleich nach Schweden mit einem Minus von einem Drittel und gefolgt von Deutschland mit einem Rückgang von mehr als einem Viertel“, erklärte Thomas. Im EU-Schnitt ging die baubewilligte Fläche um 14,5 Prozent zurück.

Im Westen teurer

Nach Regionen betrachtet wird der Kauf von Wohnraum in Österreich tendenziell teurer, je weiter man nach Westen kommt. So lagen die Wohnungspreise in Bregenz im Schnitt (5.150 Euro pro Quadratmeter) deutlich über jenen in Graz (3.209 Euro). Auch bei Häusern lagen die Preise beispielsweise in Innsbruck (5.754 Euro) spürbar höher als die Kaufpreise in Bruck an der Leitha (2.989 Euro). Deutlich höher waren die Preise zudem in urbanen Zentren wie Wien oder Salzburg Stadt. Im Median betrug der Quadratmeterpreis einer Wohnung in Österreich im Vorjahr 4.023 Euro, jener für ein Haus lag bei 2.678 Euro.

Mieten gestiegen

Während Kaufen im Schnitt etwas billiger geworden ist, sind die Mieten 2023 merklich gestiegen. Im Durchschnitt erhöhten sich die Mietkosten inklusive Betriebskosten in Österreich um 7,6 Prozent und lagen bei 9,4 Euro je Quadratmeter und Monat.

Mehr als die Hälfte der Hauptmieten ist jedoch im sozialen Wohnbau angesiedelt, der die Durchschnittsmiete etwas nach unten drückt. Während die Miete inklusive Betriebskosten in Gemeindewohnungen im Jahr 2023 bei 7,7 Euro je Quadratmeter und Monat und bei Genossenschaftswohnungen bei 8,1 Euro lag, sind sie bei den übrigen Hauptmieten im Schnitt bei 11,1 Euro gelegen.

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