Gartenbesitzer können gegensteuern, indem sie sich für Pflanzen entscheiden, die nicht exotisch sind, sondern in der jeweiligen Region heimisch. Der österreichische Landschaftsökonom Heinz Wiesbauer erzählt von einem Garten im Burgenland, wo „viele Bienen-Arten aufgetaucht sind, die sonst bereits weitgehend verschwunden waren. Gärten können dazu beitragen, dass Bienen Refugien vorfinden, die sie in der intensiv genutzten Kulturlandschaft bereits verloren haben.“
Wildbienen ernähren sich von bestimmten Pflanzen, manche Arten nur von einer einzigen Art. Ein Beispiel dafür ist die Zaunrüben-Sandbiene, sie fliegt nur auf Zaunrüben. Deshalb ist eine große Vielfalt an Sorten wichtig, etwa Korbblütler, Schmetterlingsblütler, Kreuzblütler und Lippenblütler. Wiesbauer: „Gärten, begrünte Dachflächen, selbst die Topfpflanzen am Balkon oder auf der Terrasse können für Wildbienen wichtige Anlaufstellen sein.“
Das können Hobbygärtner tun:
Heimische Sorten und einfache Blüten: Wenn es um die Entscheidung geht, was gepflanzt werden soll, sollte man sich für Sorten entscheiden, die in der Region heimisch sind. Außerdem sollten es Pflanzen mit ungefüllten Blüten sein. Gefüllte Blüten bieten keinen Pollen und Nektar für Bienen und andere Insekten. Ein Beispiel sind dafür Rosen, es gibt sowohl ungefüllte Sorten wie die Wildrose oder gefüllte Arten. Besonders naturnah sind öfterblühende, ungefüllte Rosen, sie haben eine offene Mitte, wodurch Bienen die Staubgefäße leicht erreichen können. Sie bieten Bienen reichlich Pollen, diesen brauchen sie zur Aufzucht ihres Nachwuchses.
Grasnarbe nicht komplett schließen
„50 Prozent der Wildbienen nisten im Boden“, beziffert der Experte Heinz Wiesbauer, wenn man auch Kuckucksbienen mit einbezieht. Daher sei es wichtig, auch im Garten Bereiche zu haben, die nicht übernutzt seien. Gemeint sind zum Beispiel Teile der Wiese, wo die Grasnarbe nicht dicht ist. Denn nur dann könnten Wildbienen ihre Nester bauen. Wenn sie zu dicht ist, tun sich die Tiere schwer, in die Erde zu graben. Keine Sorge: Wildbienen haben zwar einen Stachel, der ist aber so fein, dass er die menschliche Haut nicht verletzt.
Es gibt auch die Möglichkeit, bewusst für eine sandige Stelle im Garten zu sorgen, eine Sandkiste für Bienen. Dazu legt man an einer sonnigen Stelle einen kleinen Hügel aus Sand und lockerer Erde an, oder überlässt ihnen die nicht mehr benötigte Kinder-Sandkiste.
Nisthilfen für Wildbienen
Rund 22 Prozent aller Wildbienenarten sind sogenannte Hohlraum-Besiedler. Sie nisten etwa in Totholz (daher Äste und Stämme im Garten verrotten lassen), in Schneckenhäusern oder in extra errichteten Unterkünften. Die Bienen besiedeln diese für längere Zeit und legen dort Brutkammern an.
Doch nicht jede Nisthilfe wird von den Wildbienen angenommen. Ausschlaggebend sind das richtige Material, die korrekte Verarbeitung sowie ein geschützter Standort. Sind die Ränder der Löcher in Holz, Schilf oder Bambus ausgefranst oder zersplittert, können sie die Flügel der Bienen verletzen: Daher am besten Hartholz verwenden, dieses franst weniger aus. Unterschiedliche Rohrstärken von Bambus sprechen unterschiedliche Arten von Wildbienen angesprochen. Bei Bohrlöchern im Holz muss die Hinterseite verschlossen bleiben.
Kommentare