Automatisierung schreitet voran
„Walter“ arbeitet sowohl drinnen als auch draußen, benötigt für den Betrieb lediglich Wasser und Strom und reduziert die körperliche Belastung der Maurer auf der Baustelle erheblich.
Und das sei auch dringend notwendig, wie Johann Marchner, Country Managing Director von Wienerberger Österreich, erklärt: „Die Bauindustrie steht in Zeiten der Digitalisierung, der hohen Nachfrage nach leistbarem Bauen und Wohnen, dem Fachkräftemangel und dem Ziel, die körperlich schweren Tätigkeiten am Bau zu erleichtern, vor großen Herausforderungen. Wir sehen großes Potenzial in der Automatisierung, Vorfertigung und Robotik, um Bauvorhaben schneller und günstiger zu realisieren.“
Zum Einsatz soll „Walter“ vor allem bei der Errichtung langer Wände in Industriebauten, Schulen, aber auch beim Bau von Mehrfamilienhäusern kommen.
Roboter braucht Spezialziegel
Der Roboter wurde von Wienerberger Tschechien zusammen mit KM Robotics und dem Tschechischen Institut für Informatik, Robotik und Kybernetik an der Technischen Universität in Prag, entwickelt. Der Bauroboter ist mit modernster Sensor-Technologie ausgestattet, die eine präzise Platzierung der Ziegelsteine sicherstellt und gleichzeitig Sicherheit und Effizienz auf Baustellen gewährleistet. Für das robotergestützte Mauerwerksprojekt musste ein spezieller, patentierter Ziegel entwickelt werden: der „Robot Ready“-Porotherm-Ziegel. Dieser verfügt über zwei spezielle Rillen an den Wandseiten, die dem Roboter eine nahtlose Handhabung ermöglichen.
Erste Baustelle in Niederösterreich
Der Roboter ist in der Lage, Ziegelmauern in der Höhe von bis zu 3,25 Meter zu errichten – mit einer Leistung von durchschnittlich fünf bis sechs m2 pro Stunde. Die erste Ziegelreihe sowie die Ecken mauern weiterhin die menschlichen Kollegen.
Noch in diesem Jahr will Wienerberger die erste Testbaustelle in Niederösterreich umsetzen.
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