Experten diskutieren: Ist das Einfamilienhaus noch zeitgemäß?
„Wie sieht die Zukunft des Wohnens aus?“ Dieser Frage widmete sich Wienerberger mit ihrer Veranstaltung „Future Brick Day“ im Architekturzentrum Wien. Stadtplaner, Entwickler, Bauträger und Architekten stehen weltweit vor denselben Herausforderungen: Es gibt immer weniger bezahlbaren Wohnraum für immer mehr Menschen. Hinzu kommen die Anforderungen an möglichst nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen.
Hochkarätige nationale sowie internationale Speaker setzten sich mit diesem prägenden Thema in ihren Keynotes durchaus auch kritisch auseinander. In spannenden Vorträgen stellten sie die neuesten Trends vor und präsentierten Best-Practice-Beispiele, wie das Wohnen in Zukunft aussehen kann.
Bodenversiegelung stoppen
Auch das Thema Vorsorge spielt eine gewichtige Rolle, wenn künftige Generationen noch eine lebenswerte Stadt vorfinden sollen. „Wir haben jeden Quadratmeter Boden nur ein Mal“, appelliert etwa Architekt Andreas Kleboth, Partner bei Kleboth und Dolling in Linz, für einen sparsamen Bodenverbrauch und dieser limitierte Boden sollte möglichst zukunftsweisend gestaltet werden. Er stellte sein 5x5 der Stadtstrategie vor, die zum Beispiel vorsieht, Flächen für Zukunftsoptionen freizuhalten.
Andrea Jany, Architektin und Wohnbauforscherin, warf ebenso einen kritischen Blick auf Österreichs Wohnbau in Hinblick auf den Bodenverbrauch. Sie sieht die Aktivierung von Bestandsmobilisierung und die Stärkung von gefördertem Wohnbau als zentralen Hebel, um einer weiteren Bodenversiegelung entgegenzuwirken. Jany brachte auch einen neuen Aspekt in die Diskussion: „Frauen haben andere Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf das eigene Wohnen und das Wohnumfeld. Frauen sind unterrepräsentiert in der Planung und in Entscheidungspositionen.“
Ist das Einfamilienhaus noch zeitgemäß?
Andreas Kleboth gab außerdem einen Einblick in die Vision der wertvollen Stadt: „Eine Stadt muss so vital und begehrenswert sein, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt, ein Einfamilienhaus am Stadtrand zu bauen.“ Architektin Katharina Bayer, Gesellschafterin einszueins architektur ZT GmbH, setzte sich mit der Frage auseinander, wie die Sehnsüchte und Qualitäten des Einfamilienhauses in den ökologisch sinnvolleren, verdichteten Wohnbau gebracht werden können.
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