Visitenkarte Stiegenhaus: Warum sie früher so viel schöner waren

Stiegenhaus in einem Wiener Zinshaus mit Treppen und Aufzug
Stiegenhäuser waren früher meist prunkvoll, heute wirken sie oft nüchtern. Dabei sind sie die Visitenkarte eines Hauses.

Wenig Tageslicht, enge Treppen und gefüllt mit Gerüchen – vom Waschpulver bis zum Küchendunst. Das ist das Bild, das viele von einem Stiegenhaus in sich tragen. Selbst Udo Jürgens hat es schon in seinem Hit „Ich war noch niemals in New York“ besungen: „Er trat ins neon-helle Treppenhaus. Es roch nach Bohnerwachs und Spießigkeit.“

Stiegenhaus ist Visitenkarte des Hauses

Aber so trist muss es wirklich nicht sein. Ganz im Gegenteil. Das Stiegenhaus soll eigentlich die Visitenkarte eines Hauses sein. Dazu können sehr viel die Bewohner beitragen, indem sie pfleglich und wertschätzend damit umgehen und sich an die Hausordnung halten. Aber entscheidend sind die Architektur und Ausstattung eines Stiegenhauses.

Zinshaus in der Siebensterngasse, Fenster zum Hof bringen Tageslicht in den Gang

Zinshaus in der Siebensterngasse im 7. Bezirk: Die Fenster zum Hof bringen Tageslicht in den Gang

Wiener Zinshaus ist Vorbild

Das altehrwürdige Zinshaus zeigt, wie der Eingangsbereich und das Stiegenhaus eine Aufenthaltsqualität haben können. „Diese architektonisch anspruchsvollen Häuser haben etwas Herrschaftliches. Das Entree ist großzügig gestaltet, mit vielen Glas- und Schmiedeeisenelementen, ganz viel Tageslicht und die Treppen sind im Primebereich vielleicht sogar mit einem roten Teppich ausgestattet“, erzählt Jelena Pirker. Sie leitet den Bereich Wohnen Eigentum bei der ÖRAG Immobilien Vermittlung. „Wenn die Hausbesitzer selbst im Haus wohnen, spiegelt sich das auch in der Gestaltung und Pflege des Stiegenhauses wieder – damals wie heute.“

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