Halbzeit für die Seestadt: So geht es im smarten Stadtteil weiter

Halbzeit für die Seestadt: So geht es im smarten Stadtteil weiter
Vor zehn Jahren zogen die ersten Bewohner in die Seestadt Aspern. Jetzt wurde die bisherige Umsetzung evaluiert. Was daraus für die weitere Entwicklung gelernt werden kann.

Die Seestadt Aspern feiert Jubiläum. Vor zehn Jahren zogen die ersten Bewohner in den neuen Stadtteil in Wien-Donaustadt. Heute zählt die Seestadt 12.000 Bewohner, rund 550 Unternehmen und mehr als 5.000 Menschen, die dort arbeiten. „Die Seestadt wurde schon oft als Spielwiese für die Entwicklung der Smart City der Zukunft bezeichnet. Und das zu Recht: Denn vieles, das mittlerweile zu einem fixen Bestandteil nachhaltiger Wirtschaft geworden ist, wurde erstmals in der Seestadt erprobt. Das Technologiezentrum der Wirtschaftsagentur Wien war etwa die erste Gewerbeimmobilie, die mehr Energie erzeugt als sie verbraucht“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. „Die Seestadt hat sich von einer Vision zu einem modernen, erfolgreichen und innovativen Lebens- und Wirtschaftsraum entwickelt. Damit gilt sie auch international als Vorzeigeprojekt, wie die Stadt der Zukunft aussehen kann.“

Laufende Anpassung

Die bisherige Umsetzung wurde nun evaluiert, die Ergebnisse sollen in die Entwicklung für die nächsten Quartiere einfließen. In Summe wird die Entwicklung der Seestadt etwa zweieinhalb Jahrzehnte dauern. 25.000 Menschen sollen dort ihre Heimat finden. Aufgrund des rasanten Klimawandels, gesellschaftlicher, technologischer und wirtschaftlicher Veränderungen sowie Umwälzungen in der Arbeitswelt ist sie einem permanenten Wandel ausgesetzt, laufende Anpassungen sind notwendig.

Halbzeit für die Seestadt: So geht es im smarten Stadtteil weiter

Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete in Europa

Gemeinschaftlich planen

Um besser bauplatz- übergreifend und kooperativ planen zu können, hat die Seestädter Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 aspern Development AG die sogenannte Quartierswerkstatt ins Leben gerufen. Dieses Instrument hat sich bei den Quartieren Seebogen und Seeterrassen bereits bewährt und kommt nun auch für das Seecarré zum Einsatz, das aktuell im Nordwesten des Sees geplant wird. Es umfasst insgesamt acht Baufelder mit 1.500 Wohnungen. Gemeinsam mit den Bauträgern wird laut Robert Grüneis, Vorstand Wien 3420 aspern Development AG, unter anderem eine gemeinsame Energiequartierslösung angestrebt. Diese soll die Investitionskosten und später auch die Betriebskosten senken. Mitte 2025 soll es ein Ergebnis geben.

Noch ein Ergebnis der Evaluierung: Bei einer Umfrage zur Wohnzufriedenheit gaben 93 Prozent der Befragten an, sehr gerne oder gerne in der Seestadt zu leben.

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