Mies van der Rohe Award: Wiener Architektur fällt auf

Townhouse in der Neubaugasse
Alle zwei Jahre wird der Mies van der Rohe Award verliehen. Zwei österreichische Projekte sind in der engeren Auswahl für die begehrte Auszeichnung.

Große Wertschätzung für heimische Architekten und ihre Projekte: PSLA Architekten sind für ihr Townhouse in der Neubaugasse (Foto oben) auf der Shortlist für den begehrten Mies van der Rohe Award 2024 – der „Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur“. Unter den 40 ausgewählten Werken aus 20 europäischen Ländern sind auch zwei aus Österreich zu finden, beide in Wien.

Townhouse in Neubau

Das Townhouse in der Neubaugasse wurde als Hybrid aus Haus und Garten konzipiert. Entlang einer Brandmauer in einem schmalen Innenhof gelegen, der für den dichten, historischen Teil des 7. Wiener Gemeindebezirks typisch ist, misst das Gebäude eine Breite von 4,6 Metern und eine Länge von 24 Metern und bildet eine ausgeprägte Terrassenstruktur von West nach Ost. Die bebaute Fläche wird durch intensiv bepflanzte Durchgänge ausgeglichen. Bäume, wasserspeichernde Strauchbepflanzungen, Rasenflächen und vertikale Grünflächen haben einen kühlenden Effekt auf das Mikroklima des Hauses und des umliegenden Innenhofs.

Ikea am Wiener Westbahnhof

Ikea am Wiener Westbahnhof von querkraft architekten

Ikea am Westbahnhof

Das zweite österreichische Projekt stammt von querkraft architekten. Das Büro ist mit ihrem innerstädtischen, autofreien Ikea am Wiener Westbahnhof in der engeren Auswahl für den begehrten Preis. Durch den innovativen Ansatz ein Möbelhaus gänzlich ohne Parkplätze in die Stadt zu bringen, eine öffentlich begehbare Dachterrasse anzubieten und rund 160 Bäume in der Fassade und am Dach zu platzieren, sticht es selbst mehr als zwei Jahre nach seiner Eröffnung nach wie vor aus den allgemein bekannten Einrichtungshäusern hervor.

Der Mies van der Rohe Award wird alle zwei Jahre von der Europäischen Kommission und der Fundació Mies van der Rohe verliehen und ist mit 60.000 Euro dotiert. Die Jury unter Vorsitz von Frédéric Druot wird im Februar die fünf Finalisten bekannt geben. Die Architektur-Preisträger stehen im April fest.

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