Neue Wunderkammern: Urknall in der Swarovski Kristallwelt
Der mexikanisch-kanadische Künstler Rafael Lozano-Hemmer hat zwei neue „Wunderkammern“ in den Swarovski Kristallwelten in Wattens in Tirol gestaltet: „Pulse Voronoi“ und „Kristallstimmen“. Seine Intention: Er will mit seinen Werken unterschiedlichen Herzschlägen und Stimmen Raum geben. „Die Kunstwerke sollen dazu anregen, zu reflektieren, dass wir unterschiedlich und doch eine Einheit sind und uns einen Planeten teilen.“
Die Swarovski Kristallwelten in Wattens gelten als Plattform für Innovation und für die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Kristall. Heute zählen sie zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs. Regelmäßig werden Künstler eingeladen, Räume zu gestalten. In den neu gestalteten Wunderkammern simuliert Rafael Lozano-Hemmer auf mehr als 200 Quadratmetern Fläche einen kristallinen Urknall. Der mexikanisch-kanadische Künstler hat Chemie studiert und verbindet in seinen Werken Kunst und Technik. Auf einer Animation zeigt er die Explosion eines ein Kubikmeter großen Kristallwürfels, der in Tausende Einzelteile zerspringt.
In der Wunderkammer erlebt man den eingefrorenen Moment dieses Urknalls: 7.000 Kristallteile hängen in der Luft. „Ich gehe bei dem Werk von einer Explosion eines Kristall-Kubikmeters aus, der durch einen großen Knall in 7.000 Stücke zersplittert“, so Lozano-Hemmer. Der Raum reagiert auch auf die Besucher. Die Interaktion mit dem Publikum ist dem Künstler wichtig. „Man hört in den Räumen 7.000 unterschiedliche Herzschläge“, führt Lozano-Hemmer aus. Die Idee dahinter sei klar: „Wir sind verbunden, wir haben alle den gleichen Ursprung.“
Stimmen von Swarovski-Mitarbeitern
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch die zweite Wunderkammer, „Kristallstimmen“, bei der mit 3.000 Lautsprechern Stimmen und Geschichten von Swarovski-Mitarbeitenden erklingen. Diese erzählten von ihrem Werdegang bei dem Unternehmen und ihrem Bezug zum Thema Kristalle. „Ich als Sozialist mag es, dass diese Personen hinter dem Unternehmen hier ausreichend Platz im Museum finden“, so Lozano-Hemmer.
Mit der nächsten Künstlerin, die hier Räume gestalten wird, ist man bei den Swarovski Kristallwelten schon im Gespräch. Denn 2025 gibt es ein rundes Jubiläum zu begehen, es werden 30 Jahre Kristallwelten gefeiert. Im November hat der niederländische Designer Tord Boontje aus Kristall märchenhafte Lichtinstallationen geschaffen, diese wurden in die weitläufige und kunstvoll illuminierte Gartenlandschaft integriert, darunter Hirsche, Rentiere und Hasen.
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