Frage 1: Welches Gerät soll es sein?
Split-Klimaanlagen sind eine beliebte Wahl für zuverlässige Abkühlung in den eigenen vier Wänden. Sie bestehen aus zwei Teilen, einem Außengerät und einer Inneneinheit, die in der Wohnung fest installiert wird. Der Raumkühler funktioniert ohne Abluftschlauch. Bei der Montage wird mittels Bohrung eine Kältemittelleitung durch die Wand verlegt, die den Außen- und Innenteil des Klimagerätes miteinander verbindet.
„Split-Klimaanlagen haben den Vorteil, dass sie effizienter arbeiten, und leiser im Betrieb sind als Monoblock-Geräte. Der Grund dafür ist, dass sich der Kompressor, in dem das Kältemittel komprimiert wird, außerhalb der Wohnung befindet“, erklärt Robert Breitschopf, Landesinnungsmeister Wien der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker. „Ein fest verbautes System ist jedoch teurer in der Anschaffung und bringt einen größeren Installationsaufwand mit sich als mobile Geräte.“ Für eine Klimatisierung der kompletten Wohnung eignen sich am besten Multisplit-Klimaanlagen. Der bautechnische Aufwand ist bei diesen Geräten höher. Dabei werden in mehreren Räumen Inneneinheiten installiert, die von einem Außengerät gesteuert werden. Letzteres wird am Balkon aufgestellt oder außen an der Hauswand oder am Dach montiert.
Wer nach einer raschen Möglichkeit zur Abkühlung sucht, fasst vielleicht eher die mobile Version ins Auge. Sie ist schnell installiert, und auch rasch wieder abgebaut – eine praktische Lösung für eine Mietwohnung. Ein Monoblocksystem hat kein Außengerät, stattdessen wird ein Abluftschlauch ins gekippte Wohnungsfenster gehängt oder in ein Fensterglas montiert, damit die warme Luft nach außen gelangen kann.
Sie sind weniger effizient und lauter im Betrieb, daher eignen sich mobile Klimaanlagen primär für kleine Räume. Zudem kann es gefährlich werden, wenn es in der Wohnung eine Gastherme gibt, warnt Robert Breitschopf: „Durch den Luftabzug kann es zu einer Kohlenmonoxid-Vergiftung kommen. Daher unbedingt vorher den Rauchfangkehrer fragen, ob eine gefahrlose Verwendung überhaupt möglich ist.“
Frage 2: Was kostet eine Anlage?
Mobile Geräte sind ab 500 Euro im Fachhandel zu erwerben. Fest installierte Anlagen mit Außengerät gibt es ab 3.800 Euro inklusive Montage. Achten Sie beim Kauf auf die Energieeffizienzklasse.
Die Betriebskosten sind abhängig von vielen Faktoren: Um wie viele Grad soll runtergekühlt werden? Gibt es große Fensterflächen? Wie gut ist das Haus (die Fenster) gedämmt? Ist der Raum nach Norden oder Süden ausgerichtet? Bei guter Dämmung und effizienten Klimageräten kann man laut Herstellern mit Kosten von durchschnittlich 17 bis 21 Cent pro Stunde Laufzeit rechnen (abhängig unter anderem vom aktuellen Strompreis). Bei einer Nutzungsdauer von rund 500 Stunden pro Jahr kommt man daher auf jährliche Betriebskosten von etwa 100 bis 180 Euro. Alle zwei Jahre muss die Anlage von einem Fachmann gewartet werden, das schlägt sich mit rund 300 Euro zu Buche. Mindestens einmal im Jahr sollte der Filter gereinigt werden, was man allerdings selbst erledigen kann.
Frage 3: Was ist überhaupt erlaubt?
Je nach Art des Klimagerätes muss der Einbau vorab genehmigt werden. Ein mobiles Gerät kann jederzeit aufgestellt werden. Anderes gilt bei Splitgeräten: „Da es sich um eine bauliche Veränderung handelt, ist bei der Installation der Klimaanlage mit einem Außengerät die Zustimmung aller übrigen Wohnungseigentümer einzuholen oder die Ersetzung der Zustimmung im wohnrechtlichen Außerstreitverfahren zu beantragen, wobei man ein wichtiges Interesse an der Maßnahme oder deren Verkehrsüblichkeit unter Beweis stellen muss“, so Rechtsanwältin Nicole Neugebauer-Herl.
Zudem benötigt man in der Regel eine Baubewilligung: Dies ist auf Länderebene geregelt und daher von Bundesland zu Bundesland verschieden. In Wien ist die MA37-Baupolizei zuständig.
Gesund nutzen
Damit die Anlage Wohlbefinden bringt, sollte sie richtig genutzt werden. Die Differenz zwischen Außen- und Raumtemperatur sollte maximal sechs Grad betragen, um Kreislaufprobleme und Erkältungen zu vermeiden. Und: Den Luftstrom nicht direkt auf den Körper richten.
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