Polizist rät: „Jedes Hindernis zählt“ im Kampf gegen Einbrecher

Polizist rät: „Jedes Hindernis zählt“ im Kampf gegen Einbrecher
Wer Einbrecher abhalten will, macht es ihnen so schwierig wie möglich. Wie das gehen kann, erklärt Hans-Peter Seidl, der Spezialist für Einbrüche im Bundeskriminalamt, im Interview.

Hans-Peter Seidl ist Polizist und im Bundeskriminalamt der Spezialist für Einbrüche. Der Leiter des Referats Einbruchsdiebstahl schaut täglich genau in die Einbruchsstatistik, sieht, wo eingebrochen wurde, wie der Einbruch verlief und was gestohlen wurde. Er erkennt ein Stadt-Land-Gefälle (am meisten in Wien) genauso, wie die Tatsache, dass Einbrüche in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen sind. Daran ist die Corona-Pandemie indirekt beteiligt, aber nicht nur.

KURIER: Herr Seidl, man spricht in dieser Jahreszeit häufig von sogenannten Dämmerungseinbrüchen – was ist das eigentlich? 

Hans-Peter Seidl: Ich beobachte das Phänomen der Dämmerungseinbrüche seit über zehn Jahren. Damals war es tatsächlich so, dass ab Mitte Oktober, eigentlich ab der Zeitumstellung, vermehrt Einbrüche passierten. Die Täter konzentrieren sich auf die Dämmerungszeit, wenn es also dunkel wurde, aber noch niemand daheim war. Damals war das extrem stark zu beobachten. Mit der Corona-Zeit hat das aber extrem abgenommen. Weil der typische Einbrecher ist ein Reisender – die kommen und gehen, meist aus dem tiefen Osten oder Südosten Europas. Und mit den Grenzverschärfungen hat sich diese Art des Tourismus verringert.

Zur Corona-Zeit waren die Menschen auch vermehrt zu Hause.

Stimmt. Das mögen Einbrecher nicht. Sie wollen ja tunlichst nicht gesehen werden. Auffällig war auch, dass die Einbrüche bzw. Einbruchsversuche in der Corona-Zeit sehr stümperhaft waren. Das waren damals keine Profis.

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