Vom Leerstand zum Pflegeheim: Studio Lois erweckt Klösterle in Imst zu neuem Leben
Bereits 2008 konnte die Eröffnung eines neu gebauten Pflegeheims in der Nachbarschaft des leer stehenden Klosters eine spürbare Belebung für die Imster Innenstadt bewirken. Seit 2015 hatten sich die Architekten des Innsbrucker Studio Lois um ein bedachtes Weiterbauen und eine Belebung der alten Bausubstanz für das „Klösterle“ bemüht.
Dessen Ursprung reicht auf einen spätromanischen Kernbau aus dem 14. Jahrhundert zurück, der im Laufe der Zeit um zahlreiche Zubauten ergänzt wurde. Nach deren Abbruch fügt sich nun ein Neubau als dezenter Nachbar an das zum Solitär bereinigte Denkmal.
„Dazu war ein guter Dialog aller Beteiligten seitens der Ordensgemeinschaft, des Gemeindeverbands, des Pflegeheims und der Stadt nötig“, erinnert sich die Architektin Barbara Poberschnigg an die Herausforderungen während der Planungsphase.
Neun Jahre und zahlreiche Nutzungsstudien förderten nicht nur zahllose bauliche Überraschungen wie Mauernischen, Durchgänge oder alte Fenster zutage, auch der große Brand aus dem Jahr 1822 ist an den alten Decken noch gut ablesbar und nun sichtbarer Teil des Entwurfs.
Freundliches Interior
Die Innenräume des Neubaus, in denen sich auch eine Tagespflege befindet, sind schlicht, hell, freundlich und mit viel Holz gestaltet. Im Sinne des Projektnamens „Zeit des Erwachens“ wurde das Geschäftsleben mit dem Einzug von mehr als 50 neuen Bewohnern in die Pfarrgasse bereits aktiviert – eine Apotheke und eine Arztpraxis haben sich in der Nachbarschaft niedergelassen und eine Kinderkrippe besiedelt ein weiteres altes Denkmal des Viertels. Im Erdgeschoß des Klösterle weiß zudem ein Bauer das Klima der alten Kellermauern zu schätzen, in denen er nun rund um die Woche einen kleinen Hofladen betreibt.
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