Patrick Eder: "Dachte, ich hätte mich in der Wohnung geirrt"
Ein schöner Zufall: Der erste Schnee fällt in Österreich, als das „Mödlinger Christkinderl“ uns die Türe zu seinem Weihnachtswunderland öffnet. Gemeint ist Andrea Eder, die vor sechs Jahren eine Christkind-Aktion ins Leben gerufen hat und seither mit viel Hilfe tausende Weihnachtswünsche von Menschen in Not erfüllt hat. Es verwundert also nicht, dass die schicke und moderne Wohnung der Familie – Mama Andrea, Papa Patrick und der neunjährige Emil – derzeit voller Engel und Rentieren ist.
Denn die Liebe zum schönsten Fest des Jahres wird hier besonders zelebriert. „Als wir damals unsere erste Adventzeit miteinander erlebten, ging ich morgens aus dem Haus und als ich heimkam, dachte ich, ich hätte mich in der Wohnung geirrt“, erinnert sich Patrick Eder schmunzelnd. Inzwischen hat ihn seine Frau mit ihrer Leidenschaft angesteckt.
„Für Außenstehende ist das vielleicht verrückt. Aber für mich ist es einfach so, also würde ich der Wohnung ein festliches Kleid anziehen. Ansonsten wohnen wir sehr klar und clean, vielleicht sogar kühl. Zu Weihnachten hat die Wohnung einen anderen Charakter: warm und wohlig“, schwärmt Andrea Eder. Die Dekoration ist ein bunter Mix aus traditionellen Schmuckstücken, viel selbst Gebasteltem und auch modernen Elementen.
Homestory: Weihnachten bei Familie Eder
Die gute Mischung macht das Wohngefühl der Eders generell aus: Hier stehen Jugendstilmöbel vereint mit moderner Architektur und lässigen Designstücken. Genau so, wie das Ehepaar ist. Denn unterschiedlicher könnten Andrea und Patrick Eder kaum sein: „Ich kann nicht ohne meine wunderschönen Erbstücke leben. Schon immer habe ich mein Zuhause mit Möbeln mit Geschichte eingerichtet. Für meinen Mann, der schon allein durch seinen Beruf moderne Einrichtung bevorzugt, war der Kompromiss aber kein Problem. Wir haben die perfekte Kombination aus alt und neu geschaffen“, erzählt die Filmemacherin.
So wurde etwa auch in der komplett minimalistischen italienischen Designküche (Del Court) einfach ein Jugendstilschrank integriert. Patrick Eder erklärt: „Dieser wurde sanft renoviert. Anstelle des Specksteins im Originalzustand hat er eine weiße Steinplatte erhalten, um einen Zusammenhang zur restlichen Küche herzustellen. Nun ist das Gesamtbild dennoch stimmig.“
Herzstück der großzügigen Wohnküche ist der schwenkbare Kamin, der von einer riesigen Sofalandschaft umgeben ist. Momentan ist diese mit zahlreichen Kissen und Decken im weihnachtlichen Look belegt, dahinter findet die vom Schwiegervater gebaute Krippe ihren prominenten Platz. Rund um den massiven Holztisch im Erker sind die transparenten Louis-Ghost-Stühle von Kartell arrangiert. Nur die beleuchteten Rentiere am Balkon sehen der Familie bei ihren Aktivitäten zu.
Eine Besonderheit der 230 Quadratmeter großen Maisonette sind auch ihre zahlreichen Freiflächen. Obwohl es sich bei der Wohnung um ein Dachgeschoß handelt, gibt es sowohl Balkon als auch Garten. „Da die Wohnanlage in einen Hang gebaut wurde, sind solche Spielereien möglich“, erklärt Patrick Eder, der als Bauingenieur für die Planung der gesamten Anlage in der Hinterbrühl verantwortlich war.
Deshalb gibt es auch weitere Überraschungen in der Wohnung: Vom Badezimmerfenster aus sieht man in einen kleinen Innenhof, in dem sich eine rustikale Holztüre befindet, dahinter versteckt sich der Weinkeller. In dem Gewölbe lagern gute Tropfen aus aller Welt, aber auch heimische. Den Weinkeller erreicht man allerdings nur über das sehr multifunktionale Arbeitszimmer. Hier findet sich neben Designklassikern wie der Ottomane von Dieter Knoll oder der Deckenleuchte von Artemide auch Dinge für die Freizeitbeschäftigung. Im Familienalltag beliebt ist etwa eine Dartscheibe, die Vater und Sohn zum Spielen nutzen.
Ein Highlight für die Erwachsenen ist hingegen der Wellness-Bereich. Von der Sauna aus gibt es einen direkten Zugang in den uneinsichtigen Garten mit Loungebereich und Swimmingpool. Gerade wird aber das Brennholz für den Kamin vom ersten Schnee bedeckt.
Farbige Akzente werden in der monochrom eingerichteten Wohnung übrigens nur durch die wechselnde Deko gesetzt. Die Wände sind bewusst weiß, aber mit jeder Menge Erinnerungen geschmückt: „Wir bringen aus jedem Urlaub, von jeder Reise, etwas mit, das gerahmt an die Wand kommt,“ verrät Andrea Eder.
Mal sind das schöne Landschaftsbilder, mal ein Gemälde von einem dort ansässigen Künstler oder auch ein witziges Nummernschild. Eine Tradition, die auch Emil toll findet. Selbst im Kinderzimmer schmücken zahlreiche Magneten von überall her den Türrahmen. Doch ein Unterschied zur restlichen Wohnung fällt auf: Alte Möbel gibt es hier nicht. „Bis er etwas älter ist und ich mich nicht um die guten Stücke sorgen muss“, erklärt Mama Andrea augenzwinkernd. Wenn die vielen Stoff-Mitbewohner einmal Platz machen, darf vielleicht ein schöner Sekretär einziehen. Bis dahin kommt aber noch ein paar Mal das Christkind ...
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