Star-Designer verrät, welche Vase in 300 Jahren noch da sein wird

Star-Designer verrät, welche Vase in 300 Jahren noch da sein wird
Thomas Bastide kreiert zeitlose Designs für Baccarat, Hennessy oder Laguiole. Was sein Lieblingsstück ist, verrät er im Interview.

Unser (virtueller) Besuch beim Star-Designer war lustig: Thomas Bastide spricht auf Französisch und Englisch, seine Frau neben ihm übersetzt ins Deutsche. Er springt jede Minute auf, um ein neues Objekt vor die Kamera zu holen. Um sein Oeuvre zu zeigen, um zu erklären, was ihm bei seinen Designs wichtig ist. Die Form! Die Einzigartigkeit! Die Farbe! Und, besonders wichtig: dass es ein Designstück für die Ewigkeit ist.

40 Jahre Erfahrung

Keinen geringeren Anspruch hat Thomas Bastide, der in über 40 Jahren für große französische und internationale Häuser gearbeitet hat. Dessen Designs aus Kristall, Gold, Silber, Porzellan und Holz einzigartig sind. Seine Entwürfe für Luxusmarken wie Baccarat, Ercuis und Hennessy sind Kult.

Star-Designer verrät, welche Vase in 300 Jahren noch da sein wird

„Octogon“-Vase für Baccarat

Er ist Teil der Baccarat-Geschichte, seine Kristall-Vase Octogone steht für schweres Material, Gleichgewicht und Qualität. „Wenn diese Vase nicht auf den Boden fällt und durch äußere Einflüsse kaputt geht, ist sie für die Ewigkeit: dann wird sie weitergegeben an die nächste Generation. In 300 Jahren wird sie immer noch da sein“, sagt er selbstbewusst.

Im Hier und Jetzt

Und doch ist die berühmte Vase nicht sein Lieblingsstück. Auch die Bären „Ours“ aus Glas, kreiert für die Expo 1992 in Sevilla, sind es nicht. „Mein Lieblingsstück ist immer das, woran ich gerade arbeite. Was gemacht ist, ist gemacht und interessiert mich nicht mehr“. Bastides Blick ist betont zukunftsgerichtet. Die Vergangenheit war gestern, was noch kommt, ist spannender.

Star-Designer verrät, welche Vase in 300 Jahren noch da sein wird

"Ours“-Bären für Baccarat, designed für die Expo 1992 in
Sevilla    

Thomas Bastides Designprozess beginnt immer mit einem weißen Blatt Papier. Und einem Namen, den es schon für das Objekt gibt. Dann beginnt er, kreativ zu sein, zu denken, zu fühlen, macht Skizzen und Prototypen. Bis es den finalen Entwurf gibt, der dann umgesetzt wird.

Weiß, was geht

Schon mit 26 startete er bei Baccarat. „Ich bin Teil der Firma“, sagt er, „gehöre zum Inventar“. Weshalb er sich auch viel erlauben darf, viel mitreden darf. „Weil ich kenne die Materialien, die Möglichkeiten, weiß, was geht und was nicht“. Das sei im Austausch mit den jungen Kollegen oft schwierig. „Aber das muss man als Spiel sehen“, sagt er. Alter Hase, junge Mitarbeiter. Man kenne das.

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Cognac-Gläser für Hennessy

Für den Getränkekonzern Hennessy hat Baccarat-Designer Thomas Bastide ikonische Gläser und Barzubehör in einem gewagten und zeitgemäßen Stil entworfen. Seine Kreationen sollen auch im Alltag bestehen: Auch die Messer für Laguiole (Dandy) sind Alltagsware in seiner schönsten Art.
Seine Werke aus 40 Jahren gibt’s im neuen Buch: Thomas Bastide, Design, Flammation Verlag.

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