Baustart für das neue Supergrätzl in Favoriten

Baustart für das neue Supergrätzl in Favoriten
Verkehrsberuhigung und Begrünung verwandeln ein dicht bebautes Grätzl in Wien-Favoriten bis 2025 in ein urbanes Wohnzimmer.

Auf Hochtouren laufen die Bauarbeiten für Wiens erstes Supergrätzl. Konkret entsteht es im Herzen des 10. Bezirks zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse. Das Grätzl wird mit viel Begrünung und Verkehrsberuhigung zu einem urbanen Wohnzimmer. Vorbild sind die sogenannten Superblocks in Barcelona, die durch Unterbindung des Durchzugsverkehrs mehr Platz für die Menschen und für Begrünungsmaßnahmen bieten.

Der erste Bauabschnitt in Favoriten läuft planmäßig noch bis Ende Herbst. In diesem Jahr starten auch schon die Vorarbeiten für den 2. Abschnitt. Rund um die Mittelschule Herzgasse wird 2025 eine Fußgängerzone errichtet. Damit entsteht viel Raum für Begrünungs- und Cooling-Maßnahmen mitten in diesem dicht bebauten Viertel.

Viel Grün

Neben den bestehenden 47 Bäumen sorgen künftig 62 zusätzliche Bäume und 94 Grünflächen für Begrünung in den bisher betonlastigen Straßenzügen und versprechen Abkühlung in der heißen Jahreszeit. Dazu entstehen in den Kreuzungsbereichen insgesamt 17 Mikrofreiräume, die zum Verweilen und die kleinsten Bewohner auch zum Spielen einladen. Diese werden so wie die Fußgängerzone mit zahlreichen Vernebelungsanlagen, Wasserspielen und einer hellen Pflasterung versehen, wodurch die Oberfläche entsiegelt wird und sich im Sommer weniger stark aufheizt. 
Auch der Gehsteigbereich vor dem städtischen Kindergarten in der Gudrunstraße wird verbreitert und mit Sitzmöbel aufgewertet.

Baustart für das neue Supergrätzl in Favoriten

Betonringe leiten den Verkehr zurück auf die Hauptstraßen

Weniger Verkehr

Kern der Transformation zu einem Supergrätzl ist die vollständige Unterbindung des Durchzugsverkehrs. So wird etwa mit sogenannten Diagonalfiltern der Autoverkehr an den Kreuzungen wieder auf die Hauptstraßen abgeleitet. Zufahren bleibt aber möglich. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft bestehen diese Filter aus umfunktionierten Betonringen, die einst auf der Donauinsel als Abfallbehälter im Einsatz waren.

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