Immer mehr größere Firmen gehen pleite

Immer mehr größere Firmen gehen pleite
AKV ortet eine Verschlechterung der Lage. 13.000 Beschäftigte heuer bereits von Insolvenzen betroffen.

In den ersten neun Monaten dieses Jahren sind 3910 Unternehmen in die Insolvenz geschlittert. Die gute Nachricht: Das ist ein Rückgang von sieben Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die schlechte Nachricht: Im ersten Halbjahr betrug der Rückgang noch fast 17 Prozent.

"In den vergangenen drei Monaten haben vor allem die Großinsolvenzen wieder zugenommen", sagt Franz Blantz vom Gläubigerschutzverband AKV zum KURIER. "Die Schulden der insolventen Unternehmen sind im dritten Quartal regelrecht explodiert." Betrugen die Verbindlichkeiten der maroden Firmen im ersten Halbjahr 2015 noch 950 Millionen Euro, so hat sich die Schuldenlast mittlerweile auf 1,82 Milliarden fast verdoppelt. Detail am Rande: 747 Pleite-Fällen führt erstmals der Handel das Ranking an, vor der Baubracnhe mit 716 Fällen und der gastronopmie mit 565 Fällen.

Auch die Zahl der Dienstnehmer, die von einer Insolvenz betroffen sind, ist von 7500 auf fast 13.000 Personen gestiegen.

Immer mehr größere Firmen gehen pleite
"Am Ende des Jahres wird die Zahl der Firmeninsolvenzen höher sein als im Jahr 2014", prognostiziert Blantz. Im Vorjahr mussten 5530 Unternehmen Insolvenz anmelden.

Im aktuellen Pleiten-Ranking führt der oberösterreichische Landmaschinen-Erzeuger Biso Schrattenecker mit 68 Mio. Euro Schulden vor der Welser Montage-Gruppe FMT mit 61 Mio. Euro, der Linzer Ring-Bäckerei-Gruppe mit 32 Mio. Euro und dem Plantagen-Entwickler Teak Holz International (ZHI) mit 30,3 Mio. Euro Schulden.

Indes sind die Privatpleiten um fünf Prozent auf 7125 Fälle gestiegen.

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