Illegale Kupfer-Deals bei Flughafentochter VAI

Alte Kupferkabel wurden verkauft, Erlöse landeten nicht bei VAI.
Der Flughafen Wien soll um 600.000 Euro geschädigt worden sein. Weitere Ermittlungen laufen.

Der mutmaßliche Wirtschaftskrimi um die Flughafen-Tochter Vienna Airport Infrastruktur Maintenance GmbH (VAI) weitet sich aus. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ermittelt mittlerweile gegen mehrere Personen wegen des Verdachtes der Untreue und des Diebstahls. Die Causa wird als "umfangreich" bezeichnet. Einerseits geht es um angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Verrechnung von Leiharbeiter-Kosten. Andererseits sollen Altmetalle bzw. Kupferdrähte, die ausgetauscht wurden, am Unternehmen vorbei verkauft worden sein.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist durch diesen "Kupferdiebstahl" der Technik-Tochter ein Schaden von 608.000 Euro entstanden, heißt es dazu vom Flughafen. "Die VAI hat sich dem Strafverfahren als Geschädigte angeschlossen", bestätigt Flughafensprecher Peter Kleemann dem KURIER. "Wir arbeiten intensiv mit der Kriminalpolizei zusammen, die Untersuchungen unserer internen Revision sind noch nicht abgeschlossen."

Indes hat die Kriminalpolizei in einem Tresor 100.000 Euro in bar und 200.000 Euro in Gold sicherstellen können. "Die VAI hat ihren Anspruch auf diese Wertgegenstände bei der Behörde angemeldet", sagt Kleemann. Im Herbst 2013 war die Affäre nach einem Hinweis an die Flughafen-Führung geplatzt. Ein leitender VAI-Mitarbeiter, der ins Visier der Revision geraten ist, hat sich später das Leben genommen. Er soll von 2005 bis 2011 vor allem Leiharbeiter der Firma seines Sohnes beschäftigt haben. Der Flughafen war über diese familiäre Connection nicht informiert. Ein etwaiger Schaden aus diesen Auftragsvergaben wird derzeit noch evaluiert.

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