IKEA stößt Zentren in Linz und Graz ab

IKEA stößt Zentren in Linz und Graz ab
Der heuer größte Deal im Gewerbeimmobilien-Markt ist perfekt. Die beiden Shoppingtempel passen nicht mehr in das Konzept der IKEA-Schwester.

In den zuletzt eher trägen heimischen Gewerbeimmobilien-Markt kommt wieder etwas Schwung. Der heuer größte Deal in diesem Segment konnte diese Woche unter Dach und Fach gebracht werden.

Inter IKEA Centre Group, ein Schwesterunternehmen des schwedischen Möbelriesen, verkaufte zwei Einkaufszentren Nähe Linz (Haid Center) bzw. Graz (Center West). Die beiden Shoppingtempel passen nicht mehr in das ambitionierte Konzept der international agierenden Immo-Gruppe.

Über die Kaufsumme wird geschwiegen. Marktgerüchten zufolge bezahlt die deutsche ECE-Gruppe für das Haid Center (35.000m² Verkaufsfläche, 80 Shops) rund 110 Millionen Euro. ECE betreibt in Österreich bereits die Shoppingtempel City-Arkaden Klagenfurt, DEZ in Innsbruck und die Bahnhofs-City Wien West.

 

Umbau

Das Grazer Center West (50.000m², 60 Shops) ging an eine Investorengruppe rund um die Familie Kaufmann aus Linz, die bisher vor allem in Kroatien Shoppingzentren entwickelt hat. Fabian Kaufmann kündigt im KURIER-Gespräch "gewisse Umbaumaßnahmen an". Massive Flächenerweiterungen seien aber nicht geplant.

Generell liege der Gewerbeimmobilienmarkt heuer aber deutlich hinter den Erwartungen zurück, sagt EHL-Geschäftsführer Michael Ehlmaier. Der Immo-Dienstleister war auch bei den beiden IKEA-Deals beratend tätig. Im ersten Halbjahr wurden laut Ehlmaier in Österreich Gewerbeimmobilien in einem Wert von 575 Millionen Euro veräußert – vor der Immokrise ab 2008 sei die Summe drei Mal so hoch gewesen. Im Gesamtjahr rechnet er mit Verkäufen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro.

"Das konjunkturelle Umfeld ist schlecht. Außerdem sind die Banken bei der Kreditvergabe vorsichtiger", nennt Ehlmaier zur Begründung. In bester Innenstadtlage sei die Nachfrage nach Bürohäusern aber nach wie vor hoch.

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