IHS-Präsident Fischler kann Kritik von Lars Feld nicht nachvollziehen
Nachdem der Ökonom Lars Feld den Chefposten beim Institut für höhere Studien (IHS) doch nicht antritt, hat IHS-Präsident Franz Fischler am Sonntag bestätigt, dass die Verhandlungen mit dem deutschen Professor beendet sind. Der Ex-Chef der deutschen Wirtschaftsweisen war im Sommer zum wissenschaftlichen Leiter des Instituts designiert worden. Nun sagte er ab und äußerte Kritik an der Finanzierung des IHS. Fischler kann diese Kritik nicht nachvollziehen, so das IHS am Sonntag.
"Nun werden Verhandlungen mit Guntram Wolff dem Direktor des Bruegel-Instituts in Brüssel, aufgenommen", teilte das IHS weiter mit. Feld ortet wie berichtet am IHS "gewisse Notwendigkeiten zur Umstrukturierung". Das Institut müsse vor allem im finanzwissenschaftlichen Bereich, dem Kernbereich von Felds Forschungsinteressen, deutlich gestärkt werden. Dies würde erhebliche Anstrengungen erfordern, "nicht ohne Querelen ablaufen und zu Belastungen führen." Außerdem wird die Änderung der Grundfinanzierung durch die Österreichische Nationalbank (OeNB) angeführt.
"Nicht ohne Risiken"
Eine Rolle für die Absage habe auch gespielt, dass die Institute in Österreich stärker von ihren Geldgebern abhängen seien als jene in Deutschland, wo eine unabhängige Gesellschaft wie die Leibniz-Gemeinschaft die Mittel vergibt. Das erfordere "kontinuierliche, im Umfang stärkere Anstrengungen der Leitungen der Institute, ihre Unabhängigkeit zu sichern", insbesondere im Hinblick auf die Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit. "Insgesamt", so Feld, "wäre der Wechsel nach Wien also nicht ohne Risiken."
Das IHS betonte am Sonntag, dass die Grundfinanzierung des IHS mit dem BMF und der OeNB voriges Jahr neu verhandelt und für das Jahr 2022 "erfolgreich abgeschlossen" worden sei. "Die von Herrn Prof. Feld genannten Gründe, die zu seiner Absage geführt haben, können daher vom Präsidenten des IHS, Franz Fischler, nicht wirklich nachvollzogen werden."
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