IHS-Chef: Wettbewerb forcieren, um Lebensmittelpreise zu senken

Klaus Neusser, IHS
Die Großhandels- und Erzeugerpreise würden bereits sinken, das müsse der Handel schnell weiter geben, sagt Klaus Neusser.

Was tun gegen die hohen Lebensmittelpreise? Klaus Neusser, Direktor des Instituts für Höhere Studien, sagt in der ORF-Pressestunde, die Teuerungsraten bei Lebensmitteln seien in Österreich immer noch zu hoch. 14- bis 15-prozentige Steigerungen seien eindeutig zu viel.

Neusser verweist aber darauf, dass die Inflation bei Lebensmitteln in Österreich dennoch niedriger sei als in Spanien und Deutschland. Österreich habe sich entschieden, nicht in Preise einzugreifen, sondern Einkommen zu stärken. Er, Neusser, sei immer gegen Eingriffe in Preise gewesen, und bleibe dabei. Das Stärken der Einkommen habe den Konsum in Österreich befeuert, dadurch habe er sich besser entwickelt als in anderen Ländern.  

"Die Gießkanne war das Problem"

"Es war die richtige Entscheidung, bei den Konsumenten anzusetzen, aber das Problem war die Gießkanne", sagt Neusser. Bei den Lebensmitteln gehen im Großhandel die Preise bereits zurück, auch die Erzeugerpreise sinken, das müsse schnell an die Konsumenten weiter gegeben werden.

"Sozialpartner-Deal wäre von Vorteil"

Freiwillige Preisgrenzen seien gut, die Sozialpartner seien "ein Vehikel", so etwas umzusetzen. Ein Deal über die Sozialpartner, der allen hilft, wäre jedenfalls von Vorteil. Auch ein Preismonitoring sei wünschenswert, weil es den Wettbewerb befeuern würde, aber im Lebensmittelbereich aufwendig. 

Strukturell zu wenig Wettbewerb

Generell kritisiert Neusser die strukturell mangelhafte Wettbewerbssituation in Österreich, das sei ökonomisch bedenklich, der Wettbewerb könnte härter sein. Das sei auch die beste Ma0ßnahme, um die Lebensmittelpreise zu senken.

 

 

 

 

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