Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit stehen bei Porr ganz oben auf der Agenda. Der Klimawandel ist ein zentrales Thema. Die Porr forciert klimaneutrale Bauprojekte und smarte Technologien. Die Häuser werden heute anders gebaut, mehr Beschattung, mehr Kühlung statt Wärme, dazu kommen regenerative Ideen und innovative Materialkreisläufe. „Man schaut auch auf den Lebenszyklus“, sagt Strauss. „Der Klimawandel bietet neben Herausforderungen auch Potenziale. Zum Beispiel haben wir in Niederösterreich mit einem Partner einen Beton entwickelt, der um 30 Prozent weniger Zement verbraucht.“
In Sachen Klimaschutz kritisiert er die Grünen. „Es ist nicht das Vorrecht einer Partei, dass sie glaubt, sie ist die einzige, die für den Klimawandel und Klimaschutz zuständig ist. Das ist unser aller Aufgabe“, sagt der Bauunternehmer. Gleiches gelte beim Flächenverbrauch.
„Es klingt vielleicht komisch aus dem Mund eines Bauunternehmers, aber wir sind auch gegen den Flächenverbrauch“, sagt Strauss. Da die Urbanisierung weiter fortschreite, die Städte sich aber in der Breite meist kaum noch ausdehnen können, sei es sinnvoll, in die Höhe zu bauen und die Stadt zu verdichten.
Was Wien betrifft, so werde der steigende Verkehr immer mehr zur Belastung.
„Es kann nicht sein, dass man aus parteipolitischen Gründen sagt, ich baue keine Straßen mehr“, sagt der Manager. „Eine Großstadt wie Wien braucht einen funktionierenden Verkehrsfluss um die Stadt herum. Die Lkw werden ja nicht weniger.“
Eine dieser notwendigen Umfahrungen ist der geplante Lobautunnel. „Ich persönlich gehe davon aus, dass der Lobautunnel oder eine Brücke kommen wird“, sagt Strauss. Er weist daraufhin, dass auch E-Autos funktionierende Straßen benötigen.
Indes hält Strauss das E-Auto nicht für der Weisheit letzten Schluss. „Ich halte es für unklug, sich heute schon auf eine reine E-Autostrategie festzulegen statt wie in den USA es offenzulassen. Die sagen, 2030 sollte der Verbrenner nicht mehr dominant sein. Es müssen andere alternative dem Umweltgedanken treffende Fahrzeuge her“, sagt der Bauunternehmer. „Der ökologische Footprint eines E-Autos ist heute mindestens so schlecht wie der eines Verbrenners. Wo werden wir den Strom herkriegen für die ganzen E-Autos, wenn wir Atomkraftwerke abschalten, Kohlekraftwerke schließen und keine Genehmigungen für Wasserkraftwerke erhalten.“
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