Hypo holt sich frische Milliarde

Hypo holt sich frische Milliarde
Mittels staatsgarantierter Anleihe will die Hypo Alpe-Adria ihr Eigenkapital auffetten.

Die verstaatlichte Hypo Alpe-Adria muss ihren Kapitalpolster bis Jahresende um 1,5 Milliarden Euro auffetten. 500 Millionen Euro kommen vom Bund, die übrige Milliarde in Form einer staatlich garantierten Nachranganleihe. „Wir wollen sie Anfang Dezember am Kapitalmarkt platzieren“, sagt Hypo-Finanzvorstand Johannes Proksch. Die Anleihe richtet sich mit einer Stückelung von 100.000 Euro an institutionelle Investoren. Die Verzinsung orientiert sich an jener der Bundesanleihen, wobei es zu einem „gewissen Aufschlag“ komme, da es sich eben um keine direkte Bundesanleihe handle, so Proksch. „Die Zinsen von mehr als zwei Prozent sind selbstverständlich auch staatlich garantiert.“

Mit den insgesamt 1,5 Mrd. Euro soll die Eigenkapitalquote, wie von der FMA gefordert, von derzeit 9,5 auf 12,04 Prozent steigen. Da es sich um eine nachrangige Schuldverschreibung handle, wirke sich die Milliarde nicht auf das Budget und die Schulden des Bundes aus. Die Hypo geht davon aus, dass es sich um keine staatliche Beihilfe handle, die Prüfung der EU läuft aber noch.

Weiterer Bedarf

Mit den beiden Kapitalschritten ist es noch nicht getan. 2013 muss die Eigenkapitalquote auf 12,67 steigen. Mit welchen Maßnahmen dies gelingen soll, ist noch offen. Fix ist, dass die Hypo nächstes Jahr insgesamt 4,5 Mrd. Euro an Bund, Land Kärnten und die BayernLB zurückzahlen muss. Ob der Anteil der Bayern – unter zwei Milliarden – als Kapitalzuschuss oder Kredit zu werten ist, prüfen Experten. „Das Ergebnis wird wahrscheinlich noch dieses Jahr vorliegen“, sagt Proksch. Falls das Gutachten einen Zuschuss erkennt, würde die Hypo das weitere Vorgehen prüfen. Im Raum steht, dass die Bank die Gelder nicht zurückzahlt, ein Rechtsstreit wäre die Folge.
 

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