Hotelvereinigung zu Urlaubs-Euro an Landwirte: Nein!

ÖHV-Präsident Walter Veit lehnt eine Unterstützung der Landwirtschaft durch Hotels ab.
Zusammenfassung
- Die ÖHV lehnt den Vorschlag ab, Urlauber mit einem Euro pro Übernachtung zur Unterstützung der Landwirte zu belasten.
- ÖHV-Präsident Veit betont, dass Tourismus und Landwirtschaft Partner seien und fordert stattdessen gemeinsame Lösungen gegen hohe Steuern und Bürokratie.
- Hoteliers sehen sich im Vergleich zu Landwirten weniger gefördert und verweisen auf Herausforderungen im Tourismus.
In einem Gespräch mit dem KURIER hat sich Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger dafür ausgesprochen, dass der Tourismus künftig finanziell geforderte Landwirte stärker unterstützt. Konkret schlägt Moosbrugger vor, von Urlaubern pro Übernachtung einen Euro einzuheben. Die Österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) weist diese Forderung entschieden zurück.
"Wo kommen wir hin?"
"Solche Forderungen kenne ich sonst nur aus dem sozialdemokratischen Wien. Wo kommen wir hin, wenn jetzt Unternehmens-Verbände einander gegenseitig an die Börse wollen?", meint ÖHV-Präsident Walter Veit in einer Presseaussendung. Hohe Kosten für Energie, Löhne und Bürokratie seien eine Herausforderung für alle Wirtschaftsbereiche. Die Lösung könne aber nicht "der Griff in die Tasche der Hotels" sein.
"So geht man nicht mit Geschäftspartnern um! Tourismus und Landwirtschaft sitzen oft gemeinsam am Tisch. Wir kaufen, vermarkten und verkaufen in unseren Betrieben ja eure Produkte." Man sitze eigentlich im selben Boot und der Gegner sei ein anderer: Die hohe Steuer- und Abgabenquote. Mit einer Entbürokratisierungsoffensive habe der heimische Tourismus selbst Weichen in die richtige Richtung gestellt. "Gehen wir diesen Weg gemeinsam."
EU-Förderungen vs. Tourismusrekord
Hoteliers würden weit weniger intensiv gefördert als Landwirte. "Würden wir das System der landwirtschaftlichen Förderungen nur für einen Monat umdrehen, wären alle Sorgen der Hotellerie gelöst", so Veit.
Im vergangenen Jahr haben die Urlauberzahlen in Österreich ein Rekordniveau erreicht. Der Sommertourismus in diesem Jahr war wegen schlechten Wetters etwas gebremst. Die Landwirtschaft leidet unterdessen trotz höherer Ernteerträge unter niedrigen Marktpreisen und gleichzeitig hohen Produktionskosten.
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