Hotel Lambrechter Hof ist pleite

Auffanglösung geplant: Das Hotel "Lambrechter Hof" schreibt tiefrote Zahlen und soll verwertet werden
Steiermark. 34 Jobs gefährdet, die Hotelgesellschaft hat insgesamt 13,8 Mio. Euro Schulden.

Das Vier-Sterne-Hotel „Lambrechter Hof“ in Sankt Lambrecht, Bezirk Murau, hat 106 Zimmer, ein Hallenbad und einen Wellnessbereich. Doch das Geschäft mit den Touristen läuft gar nicht gut. Im Gegenteil: Der Beherbergungsbetrieb hat zwei Konkursverfahren beantragt. Die Firma „Lambrechter Hof“ ErrichtungsgmbH, der der Tourismusbetrieb gehört und die ihn sanieren sollte, und ihre Tochtergesellschaft, die „Lambrechter Hof“ BetriebsgmbH, der das Hotel verpachtet wurde, sind zahlungsunfähig. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 dem KURIER. 34 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

Die Insolvenzursache

„Die Betriebsgesellschaft konnte den vereinbarten Pachtzins, der der Muttergesellschaft die Bedienung von Investitionskrediten erlaubt hätte, nicht finanzieren“, heißt es im Insolvenzantrag. Der Pachtvertrag wurde daraufhin angepasst, eine Mindestpacht vereinbart und eine offene Pachtzinsforderung in Höhe von 1,12 Millionen Euro gestundet, heißt es weiter. Doch die Tochter „ist nicht in der Lage, die Forderungen kurz- und langfristig zu zahlen“. Die Betriebsgesellschaft erwirtschaftete im Jahr 2012 einen Umsatz in Höhe von rund 2,59 Millionen Euro und ein negatives Ergebnis (EGT) in Höhe von 348.000 Euro. Im Vorjahr verschlechterte sich die Lage. Der Umsatz sank leicht auf 2,51 Millionen Euro, aber das operative Loch vergrößerte sich auf minus 538.000 Euro. „Der Hauptgrund für die Situation wird nach den nunmehr abgeschlossenen Analysen der Geschäftsführung primär einem der Region nicht entsprechenden Betriebskonzept zugeschrieben“, weiß Markus Graf vom AKV.

Die Schulden

Unter dem Strich haben beiden Gesellschaften zusammen rund 13,8 Millionen Euro Verbindlichkeiten, die Muttergesellschaft steht mit 11,3 Millionen Euro in der Kreide. Das Gros der Schulden, rund 7,53 Millionen Euro, besteht gegenüber Banken, 3,5 Millionen Euro entfallen auf nachrangige Gesellschafterdarlehen und 1,3 Millionen Euro auf atypische Gesellschafter.

Das Vermögen

Die Aktiva bestehen aus der Hotel-Liegenschaft in Sankt Lambrecht, die der Mutterfirma gehört, aber pfandrechtlich überbelastet ist. Laut Franz Blantz vom AKV hat die Volksbank Graz-Bruck vier Höchstpfandrechte über insgesamt rund 7,9 Millionen Euro vor Jahren ins Grundbuch eintragen lassen. Die Tochterfirma hat rund 70.000 Euro Aktiva.

Die Zukunft

„Es besteht die Absicht, das Unternehmen fortzuführen und im Zuge einer Verwertung in eine Auffanggesellschaft einzubringen“, heißt im Insolvenzantrag. Hauptgesellschafter der Lambrechter Hof ErrichtungsgesellschaftmbH sind die Hacker Management Support GmbH und Marktgemeinde St. Lambrecht; weitere Gesellschafter sind die a+b Anlagenvermietung + Bauleistung GmbH und das Benediktinerstift St. Lambrecht.

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