Die Papier- und Schreibbedarfsketten Libro und Pagro Diskont – beide gehören der PL Handelsgesellschaft – haben 2020 wegen der Corona-Pandemie ein durchwachsenes Jahr erlebt. „Nach der lang ersehnten Wiedereröffnung am 7. Dezember lief das Geschäft zu unserer großen Freude wieder sehr gut an“, sagt Michael Kremser, Geschäftsführer von Libro- und Pagro Diskont.
Großer Bedarf
Auch das Schulgeschäft verlief nicht schlechter als in den Vorjahren. Der plötzlich hohe Bedarf an Produkten für Homeschooling und Homeoffice hat positiv zu den Umsätzen beigetragen. „Die immer wiederkehrenden Schließungs- und Öffnungsphasen sind jedoch in der Planung und Aussteuerung sehr anspruchsvoll“, sagt Kremser. Es habe aber geholfen, dass beide Marken schon längere Zeit Online-Shops betreiben. Diese könnten zwar bei weitem nicht das stationäre Geschäft kompensieren, man könne aber die Kunden erreichen.
Der Umsatz von Libro und Pagro Diskont ist im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende März) von 331,6 Millionen Euro auf 315,5 Millionen Euro gesunken. Der Rückgang ist vor allem auf Libro zurückzuführen: „Bei Libro haben wir uns im vergangenen Geschäftsjahr insbesondere auf die Bereinigung des Filialnetzes konzentriert“, sagt Kremser. Dadurch seien die Kosten, aber natürlich auch die Umsätze gesunken. Pagro Diskont befände sich dagegen auf einem sehr stabilen Weg, im Vergleich zum Vorjahr habe es hier keine großen Änderungen ergeben.
Rasches Handeln
Dass der Gewinn der beiden Ketten im selben Zeitraum von 12,96 Millionen Euro auf 14,38 Millionen gestiegen sei, habe mehrere Gründe. Das Unternehmen prüfe laufend, wie sich die Einkaufspräferenzen der Kunden verändern und evaluiere ständig das Filialnetz, um sich von wirtschaftlich „ungesunden“ Filialen zu trennen, so Kremser.
Außerdem werde das Sortiment laufend den Kundenbedürfnissen angepasst und nicht nachgefragte Artikel ersetzt. Libro hat derzeit 204 Filialen und 1.100 Mitarbeiter, bei Pagro Diskont sind es 155 Filialen und 730 Mitarbeiter. Aus derzeitiger Sicht sind laut Kremser keine Veränderungen zu erwarten.
Wie sich Umsatz und Gewinn heuer entwickeln werden, ist wegen der momentanen Rahmenbedingungen nicht abschätzbar. Wichtig für 2021 wird eines sein: „Man muss schnell auf Änderungen reagieren können“, meint Kremser.
Kommentare