Höhere Prämien, mehr Gewinn: Starkes Jahr für Wiener Städtische

Höhere Prämien, mehr Gewinn: Starkes Jahr für Wiener Städtische
Zukäufe in Ungarn und Türkei sorgen für höheres Prämienvolumen. Höhere Dividende für Aktionäre geplant

Die börsennotierte Vienna Insurance Group (VIG) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 laut vorläufigen Zahlen höhere Prämien erzielt und mehr Gewinn gemacht. Die verrechneten Prämien stiegen um 14,1 Prozent auf 12,6 Mrd. Euro an, der Gewinn vor Steuern (EGT) stieg um 10 Prozent auf 562,4 Mio. Euro. Nach Steuern blieb um rund ein Viertel mehr Überschuss (465,9 Mio. Euro) übrig. Für die Aktionäre stellt die Versicherung eine höher Dividende von 1,30 Euro je Aktie in Aussicht.

In den verrechneten Prämien sind die neu erworbenen Versicherungen in Ungarn und der Türkei bereits einbezogen, teilte die VIG am Mittwoch mit. Exklusive dieser beiden Versicherer wären die Prämien um rund 10 Prozent angestiegen.

Nach Sparten legten die Prämien in der Kfz-Haftpflichtversicherung um ein Fünftel (20,1 Prozent) auf 1,9 Mrd. Euro zu, in der Kfz-Kaskoversicherung betrug das Plus 16,2 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro. Bei den sonstigen Sachversicherungen gab es einen Zuwachs von 16 Prozent auf 6,1 Mrd. Euro, bei der Krankenversicherung stiegen die Prämien und 12,4 Prozent auf 835 Mio. Euro.

Auch im Bereich der Lebensversicherung mit laufenden Prämienzahlungen schrieb die VIG Zuwächse von 11,1 Prozent auf knapp 3 Mrd. Euro. Ein Minus von 1 Prozent gab es dagegen bei den Einmalerlägen in der Lebensversicherung. Die VIG sei aber in der Handhabung dieser Sparte "bewusst restriktiv", hieß es in der Aussendung. Knapp zwei Drittel der Prämien (65,7 Prozent) wurden außerhalb Österreichs erwirtschaftet.

Das Finanzergebnis (inklusive Ergebnis aus Anteilen an at equity bewerteten Unternehmen) stieg um 26,2 Prozent auf 797,2 Mio. Euro. Positiv schlugen sich die Erstkonsolidierung der erworbenen Versicherungsgesellschaften in Ungarn und der Türkei sowie die höheren Zinsen nieder. Wertminderungen rund um das Exposure an russischen Staats- und Unternehmensanleihen in Höhe von 84,1 Mio. Euro konnten so ausgeglichen werden.

Die Combined Ratio (Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen) verschlechterte sich im Jahresvergleich leicht und stieg von 94,2 Prozent auf 94,9 Prozent an. Dies sei auf eine Normalisierung der Schadensentwicklung nach den Jahren der Pandemie zurückzuführen gewesen.

Im Vorjahr habe es insgesamt einige Unsicherheitsfaktoren gegeben, die nach wie vor präsent seien. "Allen voran der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation, die in vielen unserer Märkte im Vorjahr zweistellig war und zum Teil noch ist, und die Pandemie, die uns im Vorjahr noch begleitet hat," sagte die Vorstandsvorsitzende Elisabeth Stadler laut Aussendung.

Die Entwicklung des Krieges und die Auswirkungen seien auch weiterhin schwer abschätzbar und würden daher die Sichtbarkeit für 2023 einschränken. Hinzu kämen neue Rechnungslegungsvorschriften (IFRS 17/9), die ab heuer schlagend würden. Ein konkreter Ausblick sei daher erst im Laufe des Jahres möglich.

Die VIG strebe aber auch für heuer eine "positive operative Performance" an, heißt es im Unternehmensausblick. Die Aktionäre sollen an der guten Ergebnisentwicklung mit einer höheren Dividende beteiligt werden. Der Vorstand will eine Ausschüttung von 1,30 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 vorschlagen. Im Vorjahr lag die Dividende bei 1,25 Euro.

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