Höchste Strafzahlung für heimische Milchbauern

Trotz häufiger Laktoseintoleranzen gehören Milchprodukte und Käse für drei Viertel der Befragten fix zum Speiseplan.
Das Vergehen: Die erlaubte Milchlieferquote wurde um 3,6 Prozent (103.243 Tonnen) überschritten.

28,7 Millionen Euro: Das ist die Strafe, die Österreichs Milchbauern für die Periode 2012/2013 zahlen mussten – der EU-weit mit Abstand höchste Wert. Ihr „Vergehen“: Sie haben die erlaubte Milchlieferquote um 3,6 Prozent (103.243 Tonnen) überschritten. Vier weitere Staaten (Zypern, Dänemark, Polen, Deutschland) haben ebenfalls zu viel geliefert. In Summe blieb die EU-Liefermenge um 6 Prozent unter der Gesamtquote. Wegen des trockenen Sommers liegt die heimische Milchlieferung in der laufenden Periode um gut 2 Prozent unter dem Vorjahreswert, sagt Andreas Thurner von der Landwirtschaftskammer. Im April 2015 läuft die Milchquote aus – die Strafen fallen weg. In Österreich gibt es aber Sorgen, dass Bauern in benachteiligten Berglagen unter Druck kommen. Da sei Unterstützung der Politik nötig, sagt Thurner. Die Quote allein garantiere noch keinen höheren Milchpreis; das habe der Einbruch 2009 gezeigt: „Seit fünf Jahren bestimmt zunehmend der Weltmarkt die Preise.“ Die deutsche FH Kiel prognostiziert, dass in der EU der Konsum von Milchprodukten nur noch um 0,3 Prozent pro Jahr zunimmt. Dafür steigt der globale Bedarf: Bis 2022 könnten die EU-Milchexporte um fast ein Fünftel steigen.

Kommentare