Hochegger zeigt Telekom Austria bei US-Börsenaufsicht an

Peter Hochegger schwärzt die Telekom Austria bei US-Behörde an.
Der Lobbyist Peter Hochegger tunkt den Ex-Großkunden ein. Millionen-Forderung könnte Auslöser sein.

Jahrelang hat die PR-Agentur Hochegger mit bis zu 30 Mitarbeitern für die Telekom Austria in alle Richtungen lobbyiert, politische Kontakte "gepflegt", dubiose Zahlungen an politische Adressaten kanalisiert und dabei eine Menge Geld gescheffelt. Peter Hochegger hat im Telekom-Prozess um eine illegale Parteispende (960.000 Euro) an das BZÖ 30 Monate Haft (nicht rechtskräftig) ausgefasst. Im Konkursverfahren von Hocheggers früherer Beraterfirma Sicon (Valora) hat die Telekom neun Millionen Euro Schadenersatz angemeldet. Begründung: "Es seien Zahlungen ohne Gegenleistung erfolgt."

Jetzt dreht Hochegger den Spieß um. Er hat den Ex-Großkunden wegen Bestechung bei der US-Börsenaufsicht SEC angezeigt. Dazu muss man wissen, dass die Telekom zwischen 2000 und 2007 auch an der New Yorker Börse notierte. Laut der Anzeige Hocheggers sollen zwischen 2004 und 2008 österreichische Amtsträger bzw. Politiker diverser Parteien angeblich bestochen worden sein, um die Gesetzgebung zum Vorteil der Telekom bzw. zum Nachteil ihrer Mitbewerber zu beeinflussen. Davon könnten die US-Konzerne Verizon und AT&T betroffen gewesen sein. So soll die Telekom 250.000 Euro an Hocheggers Agentur gezahlt haben, damit eine Kostenlimitierung für die Leitungen, die an Mitbewerber vermietet werden, bei den Regulierungsbehörden verhindert wird. 70.000 Euro soll seine Agentur an den SP-Infrastruktur-Sprecher Kurt G. weitergeleitet haben. Laut Anzeige hätte eine Änderung der Leitungspreise der Telekom Einbußen von bis zu 25 Millionen Euro bescheren können.

Das Kalkül von Hocheggers Anzeige: Die SEC gilt als hart durchgreifende Behörde, die hohe Geldstrafen verhängt. Sie könnte der Telekom massiven Ärger machen.

Falsche Behauptungen

"Die Vorwürfe sind abstrus und falsch", sagt Telekom-Sprecher Peter Schiefer. "Wir sind überzeugt, dass die US-Börsenaufsicht nicht zuständig ist und keinen Handlungsbedarf hat." Nachsatz: "Im U-Ausschuss hat Hochegger zu Kurt G. etwas anderes ausgesagt. Dieser sei nur in Sachen Erneuerbare Energien für ihn tätig gewesen." Auch werden die Kosten für die Mietleitungen den Behörden ordnungsgemäß offengelegt.

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