Historische Wertpapiere unter dem Hammer

Rapid-Aktie aus dem Jahr 1991.
Am 2. Dezember gibt es wieder eine Versteigerung. Highligts sind Rapid- und Bawag-Aktien.

Vor einem Monat legte die Bawag den bis dato größten Börsengang in Wien hin. Bei der Kursentwicklung ist noch Luft nach oben: Den Ausgabepreis von 48 Euro hat die Aktie bisher noch nicht wieder erreicht, aktuell kostet eine Aktie rund 42 Euro. Bei einem Stück Bawag geht es aber auch deutlich teurer: Bei der nächsten Auktion historischer Wertpapiere am 2. Dezember in Wien wird eine sehr seltene Gründeraktie der Bawag, die damals Arbeiterbank hieß, versteigert. Rufpreis: 1200 Euro. Ausgegeben wurde das Stück über tausend Kronen im August 1922 – unterschrieben vom Staatskanzler Karl Renner. Aus dem selben Jahr stammt eine Aktie über 100 Kronen in Gold der Oesterreichischen Nationalbank, die für 750 Euro ausgerufen wird.

Historische Wertpapiere unter dem Hammer
Wertpapiere

Für Sammler von historischen Bank-Papieren gibt es auch günstigere Stücke. Eine Aktie der Länderbank aus dem Jahr 1939 etwa wird für 90 Euro ausgerufen. Wie in anderen Bereichen gibt es auch aus der Bankenbranche Titel mit einem Rufpreis von einem Euro.

Der mit 5500 Euro mit Abstand höchste Rufpreis ist für ein Unikat vorgesehen: Eine aus dem Jahr 1786 stammende Schuldverschreibung von Kaiser Josef II. mit dessen eigenhändiger Unterschrift. Von den Zinsen, die damals gezahlt wurden, können heutige Anleger nur träumen: Ein Teil des Schuldbriefes ist mit 30,25 Prozent, ein anderer mit 17,5 Prozent verzinst.

Industrie

Von den Gründeraktien der Wiener Gasindustriegesellschaft (heute Gasometer) sind nur ganz wenige Stücke bekannt. Eine davon, aus dem Jahr 1888, kommt jetzt ab 1200 Euro unter den Hammer. Zum ersten Mal wird die sehr seltene Aktie der Nußdorfer Bierbrauerei-AG aus dem Jahr 1941 (180 Euro) angeboten. Ein günstigerer Bier-Titel ist etwa eine Aktie über 500 Schilling der Gösser Brauerei AG (75 Euro).

An der Wiener Börse hatte der Fußballklub Rapid in den frühen 1990er-Jahren ein eher unrühmliches Gastspiel. Bei Auktionen können Besitzer gut erhaltener Stücke aber doch noch auf die eine oder andere Rapid-Viertelstunde hoffen. Bei der Auktion am 2. Dezember wird eine Rapid-Aktie mit 1000 Schilling Nennwert aus dem September 1991 angeboten (Rufwert: 60 Euro).

Die Auktion findet ab 10.30 Uhr im Hotel am Stephansplatz statt. Katalog unter: www.historica-shares.at

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